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Die Briten wählen im Mai

6. April 2010

In Großbritannien wird am 6. Mai ein neues Parlament gewählt. Diesen Termin gab Premierminister Gordon Brown offiziell bekannt. Zuvor hatte der Regierungschef Königin Elizabeth II. gebeten, das Parlament aufzulösen.

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Das britische Unterhaus in London (Foto: AP)
Neuwahl im Mai: Das britische Unterhaus in LondonBild: AP
Gordon Brown (Foto: ap)
Gordon Brown lässt am 6. Mai wählenBild: AP

Der Gang zur Queen – in Großbritannien war dies am Dienstag (06.04.2010) der Startschuss für die Wahl des Unterhauses am 6. Mai 2010. Premierminister Gordon Brown bat Königin Elisabeth II. um die Auflösung des Parlaments und eröffnete somit den einmonatigen Wahlkampf.

Blair schaffte große Mehrheit

Die Queen habe dem zugestimmt, sagte Brown. Der Chef der sozialdemokratischen Labour-Partei darf den Termin selbst festlegen und beendete die Spekulationen um den Wahltermin, wobei ihm keine große Wahlmöglichkeit mehr blieb, da die letzte Wahl am 5. Mai 2005 stattgefunden hat und das Parlament alle fünf Jahre neu gewählt werden muss.

David Cameron (Foto: ap)
Herausforderer David CameronBild: AP

Der Ausgang der Wahl ist so ungewiss wie seit langem nicht mehr. Vor fünf Jahren hatte die Labour-Partei unter der Führung des damaligen Premierministers Tony Blair 356 der 646 Sitze gewonnen und konnte die absolute Mehrheit erringen. Labour regiert damit seit 13 Jahren in Großbritannien.

Koalition in Großbritannien?

Im Mittelpunkt des Wahlkampfes wird aber die Wirtschaftskrise stehen, die die Briten besonders hart getroffen hat. Und daher zeigen die Umfragewerte der letzten Wochen den politischen Herausforderer David Cameron, Chef der konservativen Tory-Partei, deutlich vor dem Amtsinhaber Brown. Cameron gab sich am Dienstag direkt kämpferisch und versprach siegessicher: "Ihr müsst nicht fünf weitere Jahre Gordon Brown ertragen."

Teilweise lag Browns Partei in Umfragen bis zu 20 Prozentpunkte hinter den konservativen Tories. Zuletzt konnte die Labour-Partei aber wieder ein paar Prozentpunkte aufholen. Es ist auch möglich, dass beide großen Parteien keine Mehrheit bekommen und somit eine Koalition mit einer dritten Partei bilden müssen. Das hat es in Großbritannien seit 1974 nicht mehr gegeben.

Erstmals TV-Duelle

Brown hatte das Amt in der Downing Street im Juni 2007 von seinem Vorgänger Tony Blair übernommen. Dabei war er aber nicht vom Volk gewählt worden, was ihm seine Kritiker stets angekreidet hatten. Erstmals sollen vor dieser Wahl auch TV-Duelle stattfinden. In den Fernsehshows werden dabei die Chefs der drei größten Parteien - Labour, Tories und Liberaldemokraten - debattieren. Der Wahltag ist ein Donnerstag, der Tag, an dem in Großbritannien traditionell Kommunal- und Parlamentswahlen stattfinden.

Autorin: Marion Linnenbrink (dpa, apn)

Redaktion: Michael Wehling