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Heiße Stunden

5. Juli 2007

Van Goghs Schaffensrausch vor dem Selbstmord, Deutschlands Kunst der 1960er-Jahre, die Giganten von Montparnasse und der New Yorker Straßenfotograf mit Pony - die Ausstellungstipps.

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Van Goghs letzte Bilder in Madrid

Nach der Entlassung aus einer psychiatrischen Klinik in Saint-Rémy verbrachte Vincent van Gogh (1853-1890) die letzten zehn Wochen seines Lebens in Auvers-sur-Oise, einem kleinen Ort bei Paris. Bevor sich der niederländische Meister Ende Juli mit einem Revolverschuss das Leben nahm, arbeitete er wie ein Besessener. In einem 70 Tage andauernden Schaffensrausch entstanden 72 Gemälde und 33 Zeichnungen. Rund ein Drittel dieser Werke, vor allem Landschaftsbilder, sind noch bis zum 16. September im Thyssen-Bornemisza-Museum in Madrid zu sehen. Die Gemälde strahlen so großen Optimismus und Lebensfreude aus, dass sein Arzt Paul-Ferdinand Gachet glaubte, van Gogh von seinen schweren Depressionen heilen zu können. Dass der Künstler sich das Leben nehmen würde, ließen die Werke nicht erahnen.

Die heißen Stunden von Montparnasse - von Picasso bis Chagall

La Dompteuse et le lion von Tsuguharu Foujita (1930), Quelle: Promo
La Dompteuse et le lion von Tsuguharu Foujita (1930)Bild: ADAP

Modigliani, Picasso, Chagall und Soutine - alles Künstler, die sich ab 1910 zeitweise oder ständig im Pariser Viertel Montparnasse niederließen. Unter dem Titel "Die heißen Stunden von Montparnasse" zeigt das Pariser Musée de Montparnasse rund 60 Werke dieser Maler, die zu den bedeutendsten des 20. Jahrhunderts gehören und in das Viertel zogen, als es in dem Künstlerviertel auf dem Montmartre zu teuer wurde. Die Ausstellung wird durch 14 Dokumentarfilme ergänzt - Interviews und Lebensgeschichten dieser international bekannten Maler. Die Ausstellung dauert bis zum 6. Januar 2008.

Gemeentemuseum Den Haag zeigt Entwicklung der Porträtkunst

Die Entwicklung der Porträtkunst von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Moderne ist das Thema einer Ausstellung im Gemeentemuseum von Den Haag. Im Mittelpunkt stehen die abstrakten Werke von Pablo Picasso, der die Porträtkunst maßgeblich beeinflusst hat. Aber auch Bilder des französischen Realisten und Karikaturisten Honoré Daumier, des niederländischen Nachkriegs-Künstlers Karel Appel und weiterer Maler werden gezeigt. Die Ausstellung soll demonstrieren, wie sich dieses Genre von der Wirklichkeitsnähe bis hin zum Abstrakten im 20. Jahrhundert verändert hat. Die Ausstellung ist bis zum 16. Dezember geöffnet.

Richter und Beuys - Deutsche Kunst bekommt Podium in Dünkirchen

Das Museum der nordfranzösischen Stadt Dünkirchen wird zum Podium für die deutsche Gegenwartskunst. Im Mittelpunkt der dritten Biennale "Dunkerque l"Européenne" stehe "die zentrale Rolle, die Deutschland in den Jahren 1960 bis 1970 bei der Erneuerung künstlerischer Vorstellungen und Ausdrucksformen gespielt hat". Zu den zentralen Programmpunkten gehören zwei bis zum 28. Oktober geöffnete Ausstellungen in Dünkirchen und dem benachbarten Gravelines. Das Regionale Zentrum zeitgenössischer Kunst (FRAC) von Dünkirchen präsentiert unter dem Titel "Von Gerhard Richter zu Markus Sixay" in acht Räumen Werke aus der Zeit zwischen 1970 bis 2000. Im Museum für Zeichnung und Originalgrafik im nahen Gravelines sind während des gesamten Sommers Kunstobjekte von Joseph Beuys (1921- 1986) zu sehen.

Erste große Weegee-Ausstellung in Paris - Fotograf der Verbrechen

"Kriegskundgebung in New York" von Artur Felling Weegee, Quelle: Promo
"Kriegskundgebung in New York" von Artur Felling WeegeeBild: AP

Das Pariser Musée Maillol zeigt erstmals eine große Weegee-Ausstellung. Der amerikanische Fotograf polnischer Herkunft Artur Felling Weegee (1899-1968) machte sich als wandernder "Straßenfotograf mit Pony" in New York und als Fotograf der Verbrechen und Großstadtkatastrophen einen Namen. Die bis zum 15. Oktober ausgestellten 228 Fotos zeigen die Kehrseite der Metropolen und deren Außenseiterschicksale.