Im Rahmen des Deutsche Welle Global Media Forum vom 3. bis 5. Juni in Bonn diskutieren prominente Medienvertreter am Donnerstag, 4. Juni, über die Folgen der Wirtschaftskrise in den Medien und für die Medien.
Cristiana Falcone, Leiterin Multimedia des World Economic Forum
Erst verunsicherten Medienberichte über die Finanz- und Wirtschaftskrise die Nutzer. Jetzt hat die Krise die Medien selbst erreicht. Wirtschaftlich, weil auch Medienunternehmen finanzielle Einbußen verzeichnen und schlechte Zahlen in eigener Sache verbreiten müssen. Inhaltlich, weil die Wirtschaftsberichterstattung – so der Vorwurf – zu oft und zu lange allzu marktgläubig und distanzlos war.
Wer ist also schuld? Die überforderten Journalisten, die ihre Ahnungslosigkeit nur kaschieren wollen? Die Medienunternehmer, die redaktionelle Engpässe zu Lasten von Qualität in Kauf nehmen? Oder gar die Nutzer, die lieber glanzvolle Firmenporträts lesen als Erklärstücke über komplexe Zusammenhänge oder Warnungen vor möglichen Abstürzen?
Haben die Medien in der aktuellen Krise in ihrer gesellschaftlichen Funktion als „vierte Gewalt“ versagt? Wurden warnende Stimmen überhört? Gab es zu viel Nähe zwischen Journalisten und Wirtschaftsunternehmen? Wie geht die Branche mit dieser Krise um? Wird die journalistische Qualität auf dem Altar der wirtschaftlichen Sanierung geopfert? Bieten sich auch Chancen – für mehr Transparenz, für eine neue Glaubwürdigkeit?
Es diskutieren:
Moderation: Andreas Stopp, Deutschlandfunk
Donnerstag, 4. Juni 2009, 16.30 – 18.00 Uhr
World Conference Center Bonn