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Ausstellungstipps

Wim Abbink28. Dezember 2007

Musealisch und bunt: Von pompejanischen Fresken über Abbildungen des Göttlichen, deutsch-französische Nachkriegsfotografien und Künstlerinnen in der Gesellschaft bis hin zu Voodoo als Lebenskunst.

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L'Arte della Donne
In den prächtigen Sälen des "Palazzo Reale" in Mailand ist jetzt eine große Ausstellung von Künstlerinnen von der Renaissance bis zum Surrealismus zu sehen. 200 Exponate aus fünf Jahrhunderten sollen einen Einblick in die Kunst von Frauen vermitteln. Außerdem soll "auf internationaler Ebene die Entwicklung und Veränderung der Rolle der Künstlerinnen in der Gesellschaft aufgezeigt werden", erklärten die Kuratoren der Ausstellung. Zu sehen sind Werke von 110 Künstlerinnen aus aller Welt, von Lavinia Fontana (1552-1614) bis Mary Cassatt (1844 - 1926), von Camille Claudel (1864-1943) bis Frida Kahlo (1907-1954). Die Schau "L'Arte delle Donne" ist noch bis zum 9. März 2008 in Mailand zu sehen.

Voodoo als Lebenskunst
Das Musée dethnographie de Genève (MEG) widmet dem Voodoo eine Ausstellung, die bis zum 31. August gezeigt wird. Erstmals im Ausland zu sehen sind 350 Objekte aus der Sammlung einer Schweizerin, die sich in Haiti niedergelassen hat. "Le vodou, un art de vivre" (Voodoo als Lebenskunst) ist die ambitionierteste Ausstellung unter der Ägide von Direktor Jacques Hainard. Unter den zahlreichen Gegenständen finden sich kleine Statuen, die Grabeswächter darstellen oder Gefäße, in die nach den Vorstellungen der Voodoo-Religion Seelen eingeschlossen sind. Thematisiert wird auch, dass die in Afrika und Amerika verbreitete Religion in Europa wenig bekannt ist und hierzulande vor allem Gedanken an Zombies, Schreckensfiguren aus Hollywood-Filmen, hervorruft. Voodoo ist in Haiti gleichzeitig Religion, Magie, Medizin und eine Kultur, die von den afrikanischen Wurzeln der in die Karibik verschleppten Sklaven zeugt.

Ausstellungstipps v. 27.12.2007 Voodoo Als Lebenskunst Musée dethnographie de Genève (MEG)
Bild: Johnathan Watts, MEG

"Rosso pompeiano"
In den prächtigen Sälen des Palazzo Massimo in Rom ist jetzt eine große Ausstellung der schönsten Fresken aus Pompeji und Hercolaneum zu sehen. In über 100 Bruchstücken von Wandmalereien kann sich der Besucher einen Einblick verschaffen in die märchenhaften Dekorationen der beiden antiken Städte, die am 24. August 79 bei einem Ausbruch des Vesuvs untergingen, deren Malereien jedoch durch den von dem Vulkanausbruch verursachten Ascheregen besonders gut konserviert wurden. Das kräftige "Pompejanische Rot" oder Zinnober, das in den Fresken häufig auftaucht und dem die Schau ihren Titel verdankt, war als kostbarer Farbstoff Zeichen von Luxus. Nur die Wohlhabendsten konnten es sich leisten, damit ganze Wände zu bedecken. "Rosso pompeiano" ist noch bis zum 30. März 2008 in Rom zu sehen.

Ausstellungstipps v. 27.12.2007 Rosso pompeiano in Rom pompejische Wandmalerei
Pompeji, Villa dei MisteriBild: picture-alliance / akg-images/ Tristan Lafranchis

Caravaggio in Sizilien
Eine Werkschau zu Caravaggio (1571-1610) ist noch bis zum 14. März 2008 im Museo Pepoli im sizilianischen Trapani zu sehen. Anlass der Ausstellung mit dem Titel "Caravaggio. Abbild des Göttlichen" ist der Aufenthalt des Barockmalers auf der Insel vor 400 Jahren. Bedeutende Leihgaben sind "Franziskus in Ekstase" (1595) oder die "Opferung Isaaks" (1603) aus Princeton. Die "Falschspieler" (um 1595) aus dem Magazinbestand des Oxforder Ashmolean Museum werden erstmals in einer Ausstellung gezeigt. Caravaggio musste 1606 wegen eines Totschlags aus Rom fliehen. Über Neapel gelangte er nach Malta, wo er 1608 als berühmter Künstler mit Ehren aufgenommen wurde. Noch im gleichen Jahr reiste er weiter nach Sizilien, wo er wiederum für mehrere Monate blieb.

Ausstellungstipps v. 27.12.2007 Caravaggio. Abbild des Göttlichen
Michelangelo da Caravaggio - Die Kartenspieler, 1594Bild: Caravaggio

Frankreich-Deutschland in Fotos
Unter dem Titel "Resonanz I, Wie fotografiert man nach dem Krieg, Frankreich-Deutschland 1945-1955" zeigt das Pariser Fotografiezentrum Hotel de Sully mehr als 100 Fotos. Die Hälfte der Exponate stammt aus dem Essener Folkwang Museum, das derzeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Die Gegenüberstellung von Aufnahmen deutscher und französischer Fotografen zeigt die verschiedenen Arbeitsmethoden und Sichtweisen der Nachkriegszeit. Die Ausstellung dauert bis zum 17. Februar.

Ausstellungstipps v. 27.12.2007 Resonances I Photography in the Postwar Decade France-Germany, 1945-1955
Wir warten ab - Nous attendons (Wolfgang Reisewitz, 1951)Bild: Wolfgang Reisewitz