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Die Kunst des leisen Djs

7. November 2005
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Den leisen Tönen gehört die Zukunft: Wie die Zelte auf dem Münchner Oktoberfest wollen auch Discotheken den Lärmpegel zurückschrauben. Im Münchner Club P1 startete dazu am Montag der erste Lehrgang samt Prüfung zu einem "Führerschein" für Discjockeys. Die DJs sollen lernen, wie sie mit ihrer Musik unter 100 Dezibel bleiben können. Denn laute Musik schlägt auf die Ohren. "Schon jeder vierte Jugendliche hört schlechter", sagte Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) beim Start des gemeinsamen Projekts von Ministerium und Techniker Krankenkasse (TK). Die Ausgaben für Hörhilfen bei Kindern und Jugendlichen stiegen laut TK in den vergangenen Jahren um 80 Prozent.

In manchen Discotheken herrscht mit bis zu 120 Dezibel ein Lärm wie beim Start eines Jumbo-Jets, und selbst 100 Dezibel entsprechen noch dem Krach eines Presslufthammers aus zehn Metern Entfernung. Nach den gesetzlichen Regelungen dürfen Arbeitnehmer derartigem Lärm nur eine Viertelstunde ausgesetzt sein. Bei Freizeitlärm gibt es bisher keine vergleichbare rechtliche Vorgabe.

Die Folgen zu lauter Musik reichen von Schwerhörigkeit über Ohrgeräusche bis hin zum Hörsturz. Wenn sich an dem Lärmpegel auf Deutschlands Tanzflächen nichts ändert, wird nach Expertenmeinung jeder zehnte Jugendliche einen bleibenden Hörschaden bekommen.