"Die Länder, die Assange kriminalisieren, sind alles Demokratien" | Kundenservice | DW | 17.12.2010
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Kundenservice

"Die Länder, die Assange kriminalisieren, sind alles Demokratien"

Auch diesmal im Zentrum der Userdebatte: die Internetplattform WikiLeaks. Es erreichten uns vor allem Zuschriften über die Reaktion der USA auf die Verhaftung des WikiLeaks Gründers Julian Assange.

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Es ist eine Schande für die gesamte westliche Welt und ein Angriff auf den Kern unserer gemeinsamen Werte, dass sich höchste amerikanische Regierungsstellen dazu hinreißen lassen, die Internet Plattform WikiLeaks zu verleumden, zu beschädigen und deren Begründer, Julian Assange, persönlich anzugreifen und sogar mit dem Tode zu bedrohen. Fest steht: Trotz akribischer Suche konnte das US Justizministerium bisher keinerlei Gesetz oder Verfassungsartikel ausmachen, auf Grund dessen man Julian Assange hätte anklagen können. Wenn es ein solches Gesetz gäbe, wäre Julian Assange längst formal angeklagt. Daraus kann man gemäß westlicher Rechtstradition nur eines folgern: Julian Assange ist hier unschuldig. WikiLeaks hat diverse Rechtsbrüche, Verbrechen und Kriegsverbrechen offen gelegt. Dafür verdienen sie höchstes Lob, Schutz und Unterstützung. Die derzeitigen politischen Machthaber und besonders die amerikanische Justiz haben es nicht für notwendig befunden, bisher auch nur einen einzigen Verantwortlichen für diese Verbrechen anzuklagen. (Albert Schultheis, Deutschland)

WikiLeaks stellt nicht nur Amerikas Diplomatie bloß. Es scheint, als ob das oberste Gesetz in der Diplomatie lauten würde: Was uns von Nutzen ist, ist legal, was uns schadet ist illegal. Ich denke da an Deutschlands Kauf illegal erworbener Daten aus Schweizer Banken. (Beat Urech-Roth, Schweiz)


Im öffentlichen brasilianischen Fernsehen hat sich der scheidende Präsident Lula folgendermaßen zum WikiLeaks Skandal geäußert: Der Gründer von WikiLeaks ist auf keinen Fall wegen dieser Affäre als "schuldig" zu bezeichnen, die Schuldigen sind diejenigen, die diesen Mist (geheime Schriftstücke) verfasst haben. Das ist ein ganz klarer und ernstzunehmender Angriff auf die Pressefreiheit. (Eberhard G. Radziwill, Brasilien)


Das, was die USA hier praktizieren, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden echten Demokraten. Die USA sollten besser Israel bitten, endlich mal eine UN Resolution anzuerkennen. Es ist schließlich unser gutes Recht zu wissen, was sich hinter unserem Rücken so alles tut, Lügen, Mord, etc. (Norbert-Michael Niemczyk, Deutschland)


Es ist hoch an der Zeit, verlogenen und korrupten Politikern sowie Managern endlich zu zeigen, dass sie nicht unbegrenzt auf den Köpfen der Bevölkerung spazieren gehen können. Genau so ist es wichtig, den Staaten, die glauben, auf Grund ihres Besitzes von Atomwaffen, die Herren der Welt zu sein, zu zeigen, dass sie einem großen Irrtum unterliegen. Möglichkeiten, sie in die Knie zu zwingen, gibt es genug. Eine anscheinend unbezwingbare Berliner Mauer ist auch gefallen. Für jeden kommt die Stunde der Abrechnung. (Franz Bauer, Österreich)


Die Länder, die sich über WikilLeaks aufregen und Assange kriminalisieren, sind doch alles Demokratien. Am lautesten die USA, nach eigener Aussage die beste Demokratie. Gewiss, so einiges muss wohl geheim bleiben,aber das Meiste schadet wohl nur dem Ruf der Politiker. Und das Volk, das sie gewählt hat, hat ein ein Recht darauf, es zu wissen. Das zu enthüllen ist kein Verbrechen,sondern nötig. (Gerhard Seeger, Philippinen)




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