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Die Roboter kommen

Klaus Ulrich17. Juni 2004

Der deutsche Maschinenbau hat zwei harte Krisenjahre hinter sich. Nichts von einer Flaute spüren dagegen die Hersteller von Industrierobotern und anderen Automatisierungslösungen.

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Zwei Roboter bauen einen Autositz einBild: AP


Auch in diesem Jahr rechnen sie mit einem Umsatzplus von fünf Prozent. Bislang präsentierte sich die Automatisierungsbranche immer im Rahmen der traditionellen "Hannover-Messe". Doch jetzt geht sie eigene Wege. "Automatica - die erste internationale Fachmesse für Robotik und Automation" findet vom 15.-18. Juni zum ersten Mal statt und soll künftig im Zwei-Jahreshythmus München zur deutschen Roboter-Hauptstadt machen. Zur Premiere kamen 565 Aussteller aus 22 Ländern in die bayerische Landeshauptstadt.

Bierausschenkende Roboter

Roboter, die Bier ausschenken. Roboter, die wie Marionetten Leitern rauf und runter klettern. Roboter, die jonglieren. Solche Scherze sind die Ausnahmen auf der neuen Messe "Automatica". Denn hier geht es in erster Linie ums knallharte Geschäft.

"Bei uns soll sich jeder wieder finden. Egal, ob er aus der Automobilindustrie kommt, aus der Food-Industrie, Getränkeindustrie oder aus der Metall-Branche", sagt Michael Otto, Marketing-Chef der Kuka Roboter GmbH. Die Augsburger Firma ist weltweit die Nummer drei der Branche und entsprechend präsentiert sie sich auf der neuen Messe.

Branche mit großen Zielen

Hoch hinaus will die Automatisierungsbranche. Im vergangenen Jahr profitierte sie vor allem von Investitionen in der Automobilindustrie und konnte ein Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 6,5 Milliarden Euro erzielen. In diesem Jahr wird sogar mit einem Umsatz von 6,9 Milliarden Euro gerechnet. Die neue Messe "Automatica" soll dabei wichtige Impulse geben. Gerald Mies, Deutschland-Vertriebschef vom Weltmarktführer, der japanischen Frma Fanuc Robotics betont die Bedeutung der Messe. "

Die Automatica ist ja das erste Mal eigentlich ein Schaufenster für die Robotik. Da heißt, wir erwarten, dass ein Fachpublikum kommt, das uns auch fordert. Hier können die Roboter-Hersteller sich gegenseitig messen und hier kann der Kunde optimal beraten werden und auch seine Alternativen finden."

Robotik mit Zukunft

Die "Robot-Show" in Tokio, so Mies, sei weltweit die einzig vergleichbare Messe, bei der die Robotik so stark in den Vordergrund trete, wie bei der neuen "Automatica". Die Hannover-Messe als die traditionelle Leistungsschau der Maschinenbau-Industrie sei deshalb kein geeignetes Forum mehr für die Roboter-Hersteller gewesen.

Die Roboter, die auf der Automatica ausgestellt werden, wirken rein äußerlich übrigens recht wenig spektakulär. Hollywood-Figuren wie die Mensch-Maschine "Robo-Cop" oder gar einen "Terminator" wird man hier nicht finden. "Das, was man so im Science-Fiction-Film sieht, das machen wir vielleicht mal als Gag hier auf der Messe, wenn wir einen Roboter in eine Bar stellen, der einen Drink mixt", erklärt Gerald Mies von Fanuc. "Aber das wäre nie eine realistische Anwendung. Eine Bardame ist natürlich immer noch attraktiver als so eine Maschine hinter der Theke."