1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Sarkozys trennen sich

18. Oktober 2007

Gerüchte um eine Krise im Hause Sarkozy hatte es schon länger gegeben. Die Eheleuten stünden kurz vor einer Trennung, hieß es. Nun ist das Ende da. Es ist bereits die zweite Trennung der beiden.

https://p.dw.com/p/BsEG
Montage: ap
Nur per Foto-Montage sind die beiden noch lachend auf ein Bild zu bekommenBild: AP

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Cecilia haben sich offiziell getrennt. Nach wochenlangen Medien-Spekulationen über den Zustand der Ehe bestätigte ein Sprecher des Elyseepalastes am Donnerstag (18.10.2007) die Trennung im gemeinsamen Einverständnis.

Am Mittwoch berichteten mehrere Zeitungen, Cecilia Sarkozy habe am Montag einen Scheidungsantrag eingereicht. Ein Zivilrichter habe sich zum Elysee-Palast begeben, um die Unterschrift des Präsidenten unter das Dokument zu besorgen. In der offiziellen Erklärung vom Donnerstag taucht das Wort Scheidung nicht auf.

Unsichtbare Ehefrau

Das Paar ist seit 1996 verheiratet und hat einen gemeinsamen zehn Jahre alten Sohn. Beide haben je zwei Kinder aus erster Ehe in die Familie mitgebracht. Es ist das erste Mal, dass sich ein französischer Präsident während seiner Amtszeit von seiner Frau trennt.

Zuletzt waren die Sarkozys beim USA-Urlaub im August gemeinsam gesehen worden. Ihren letzten offiziellen Auftritt bestritt Cecilia Sarkozy am 14. Juli, dem Nationalfeiertag. Anfang Oktober begleitete sie ihren Mann nicht zu einem Staatsbesuch nach Bulgarien, und sie sagte auch ihre Begleitung zu einer Reise nach Marokko in der kommenden Woche ab.

Ungünstiger Zeitpunkt für den Präsidenten

Die Trennung nach elf Jahren Ehe ist für den Präsidenten der erste große Rückschlag seit seinem Amtsantritt im Mai. Und sie kommt zu einer Zeit, in der ihm zum ersten Mal heftiger politischer Gegenwind entgegen bläst: Die Eisenbahner legten am Donnerstag mit einem massiven Streik den öffentlichen Verkehr weitgehend lahm, um Sarkozy zum Rückzug der geplanten Rentenreform zu zwingen.

Die turbulente Beziehung der Sarkozys faszinierte die Franzosen schon seit Jahren. 2005 trennten sie sich bereits für mehrere Monate. Die Zeitschrift "Paris Match" veröffentlichte damals Fotos von Cecilia Sarkozy Hand in Hand mit einem anderen Mann beim Spaziergang in Manhattan. In seinem Buch "Temoignage" schrieb Nicolas Sarkozy, die damalige Trennung sei die härteste Prüfung seines Lebens gewesen.

Schauspiel?

Pünktlich zum Beginn der heißen Wahlkampfphase zelebrierte das Paar medienwirksam die Wiedervereinigung. Bis auf wenige Auftritte, etwa bei der Amtseinführung oder bei ihrer Libyen-Mission, als sie in Tripolis über die Befreiung der bulgarischen Krankenschwestern verhandelte, blieb Cecilia jedoch unsichtbar. Vor der Wahl erklärte sie, die Rolle der First Lady würde sie langweilen. Beim entscheidenden zweiten Wahldurchgang gab sie ihre Stimme nicht ab. (mas)