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Die Türkei in die EU? "Um Gottes Willen!"

15. August 2003

Die User von DW-WORLD beschäftigt besonders die Frage, ob die Türkei der EU betreten soll. Doch auch der Einsatz von Napalm-Bomben im Irak, irreführende Werbung und der Krieg in Liberia sind Themen. Lesen Sie selbst.

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Soll die Türkei EU-Mitglied werden?

Schon allein der Gedanke an die Türkei und die EU hört sich an wie die Hölle und das Paradies. Ich finde, zwischen den beiden Staaten ist ein großer Unterschied, deswegen sage ich auch "Nein" zur EU-Mitgliedschaft der Türkei. Wenn die Türkei ein demokratischer Staat wäre, würde ich zustimmen, dies ist aber leider nicht der Fall, da in dem Land Menschenrechte verletzt werden: Heimlich gibt es noch immer Folter gegen die Kurden, es gibt gar keine Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, selbst das türkische Volk hat keine Rechte und kann nicht seine Meinung äußern. (...) Ich finde, in der Türkei sollte erst noch viel gemacht werden, dann können sie in die EU. Samira

Über den Beitritt der Türkei zur EU kann ich nur sagen: Um Gottes Willen, Politiker denkt doch mal nach, die wirtschaftlichen Interessen müssen zurückgestellte werden. Die EU muss doch zuerst mit den neuen Mitgliedern zurecht kommen. Oder will die EU dasselbe erleiden, wie Deutschland mit dem Zusammenschluss Ostdeutschlands? Dort kämpft man doch noch die nächsten 20 Jahren mit den Altlasten. Die Türkei braucht noch ca. 30 Jahre, bis sie annähernd so weit ist, wie die Länder, die jetzt dazugekommenen sind. Da spreche ich nicht einmal von der Religion, sondern zuerst muss versucht werden die Frauenpolitik in der Türkei auf Vordermann zu bringen. (...) Korous Normann

Ich bin unbedingt dafür, wenn die Türkei die EU-Vorgaben umsetzt. Die kulturellen und religiösen Unterschiede sollten als Bereicherung und nicht als Hemmnis betrachtet werden. Aufgrund ihrer geopolitischen Lage nimmt die Türkei eine Art Scharnierfunktion zwischen Orient und Okzident war. Wenn dies im Sinne Europas geschieht, werden sich zukünftige Konflikte moderater lösen lassen. Paul Lipp

Ich finde, dass die Türkei unbedingt in die EU muss, sie haben dort schon so viele Maßnahmen getroffen, weil sie wirklich in die EU kommen wollen. Was hat das Land nicht, was England, Deutschland, Frankreich, Spanien usw. haben? Günther Stelle

Napalm gegen Menschen


Das zeigt einmal mehr, wie menschenverachtend unsere so genannten Freunde mit anderen Nationen umgehen, und es stellt sich mir die Frage, was diese amerikanische Regierung von dem Unrechtsregime, das wir in Deutschland hatten, unterscheidet? Man überfällt Länder ohne Kriegserklärung und benutzt Waffen, die eigentlich längst auf die Liste der geächteten gehören. Gerd Franz

Ich möchte gern, aber kann mich dazu im Moment leider nicht äußern, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. Ich lebe in den USA. Ingo

Ich halte den Einsatz von "neu" entwickelten Napalm-Bomben für einen Riesenskandal und unverantwortlich von den USA, aber es ist ja seit geraumer Zeit bekannt, dass die Weltpolizei USA (die sich ja alles erlauben ohne Rücksicht auf Verluste oder andere Meinungen) sowieso das machen, was sie für richtig und notwendig erachten, ohne das Einverständniss anderer Staaten einzuholen. Sie verfolgen nur Ihre egoistischen und kapitalistischen Interessen, vermischen das Ganze dann mit großen Lügen, die in der Weltpresse verbreitet werden. Und wenn es darauf ankommt ändern sie die Meinung, ohne sich für das falsche Verhalten zu entschuldigen. (...) Mike Schiemann

Wahrheitsgehalt von Werbung


Es sollte unterschieden werden zwischen Werbeaussage und nachweisbaren Eigenschaften und Bestandteilen von Waren. Das bisher zur Kennzeichnung genutzte Feld mit genauen Angaben könnte auch für Eigenschaften wie "fettarm" u.a. genutzt werden. Dazu muss ein Nachweis erbracht werden. Angaben aus diesem Kennzeichnungsfeld sollten dann auch im "Präsentationsfeld" genutzt werden dürfen. Eigenschaften, die nicht eindeutig nachweisbar sind, oder bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wirken - wie bei Haribo (einen macht's froh, den anderen ärgert's) - sollten für die Werbung, also im Präsentationsfeld, nutzbar sein. Es wäre ein kultureller Verlust, wenn in der Werbung nur noch "wissenschaftlich" formuliert werden dürfte. Ausserdem ist "wissenschaftlich" auch nicht exakt, denn was gestern als bewiesener Fakt dargestellt wurde, stimmt heute teilweise auch nicht mehr. Rainer Lippert

Wandel in Liberia

Der Konflikt in Liberia ist nach meiner Einschätzung ohne eine multinationale Schutztruppe nicht friedlich zu lösen. Waffen gehören nicht in die Hände von Kindersoldaten. Das Land muss erst entwaffnet werden, sonst ist ein dauerhafter Frieden nicht möglich. (...) Von einem bequemen und raschen Fingerzeig auf Amerika kann doch wohl hier nicht die Rede sein. George W. Bush eiert schon seit Wochen mit einer Intervention in Liberia herum, obwohl Amerika mehr als eine Verpflichtung hätte. Für Liberia gibt es nur eine schnelle Hilfe und Rettung von außen, indem das Land komplett entwaffnet und von internationalen Schutztruppen bei der neuen Regierungsbildung überwacht wird. (...) Hinter jedem Opfer in Liberia und weltweit steht ein Mörder, das sollten wir nicht vergessen. Für Liberia ist ein Ende des Blutbades noch nicht in Sicht, auch wenn Taylor das Land verlassen hat. (...) Vor der US-Botschaft in Monrovia versammeln sich täglich Demonstranten, um die Supermacht zum Eingreifen zu bewegen. Doch Washington bleibt unbewegt: Bisher wurden lediglich einige zusätzliche Elitesoldaten von Deutschland aus nach Liberia geflogen - um die US-Botschaft zu beschützen. (...) Horst-Karl Block