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Tierpflegerin (Duisburg)

18. Mai 2010

Tag für Tag sieht sie in das Auge des Tigers, steht vor den Hörnern de Büffels oder streichelt Kamele. Dabei lebt Stephanie Danzer nicht in fernen, exotischen Ländern. Sie arbeitet als Tierpflegerin im Duisburger Zoo.

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Stephanie Danzer (Foto: DW)
Stephanie Danzer

Der Tag beginnt früh für Stephanie Danzer, gegen 6:00 Uhr klingelt der Wecker. Dabei ist sie alles andere als ein "Morgenmensch". Aber die Tiere im Zoo warten auf sie und Stephanie Danzer liebt diese Tiere. Deshalb ist sie trotz der frühen Stunde guter Laune, wenn sie ihre Wohnung um viertel vor sieben verlässt.

Futterzeit im Duisburger Zoo (Foto: DW)
Futterzeit im Duisburger ZooBild: DW

Mehr als Hälfte ihres Lebens arbeitet die 37-Jährige schon als Tierpflegerin im Duisburger Zoo. Die große und starke Frau bevorzugt legere, sportliche Kleidung. Das passt zur Arbeit von Stephanie Danzer. Die besteht hauptsächlich aus Reinigungsarbeiten und ist körperlich richtig anstrengend. Zum Beispiel, wenn sie die schweren Kisten mit Karotten, Sellerie und Kohl zu den Gehegen bringt um die Tiere zu füttern.

Die Gesichter der Tiere lesen

Im Laufe der Zeit hat sie gelernt, die Gesichter der Tiere fast so gut zu lesen wie die Kriminalromane, die sie in ihrer Freizeit verschlingt. Stephanie findet, als Tierpfleger müsse man das können. So kommt Stephanie prächtig mit ihren Schützlingen aus - seine es nun Vögel, Wisente, Stachelschweine, Marabus, Nashörner, wilde Hunde oder sibirische Tiger. Probleme hat sie nur mit Kranichen und mit zwei Löwen. "Bei denen stehe ich ganz oben auf der Appetit-Liste."

Zeit für Zärtlichkeit (Foto: DW)
Zeit für ZärtlichkeitBild: DW

Aber vor allem liebt Stephanie die großen Kamele. Dabei wurde sie schon einmal von einem Kamel gebissen. Was Stephanie an den Kamelen mag ist, dass sie die Gesellschaft der Menschen suchen, "Kamele kann man anfassen. Die fangen richtig an zu schmunzeln. Sie kommen dann mit ihren Nasen an und wollen gestreichelt werden."

Zur Rugby-WM nach Neuseeland

Stephanie wiederum sucht die Nähe zu ihrem Freund Andreas, liebt es, mit ihm zu kuscheln. Die beiden teilen sich eine modern eingerichtete Wohnung mit zwei Katzen und einem Hund. Auch zu Hause mag Stephanie auf Tiere nicht verzichten. Die sind ihr sogar lieber als Kinder. Eigene will sie deshalb nicht. Ihr Freund hat bereits zwei erwachsene Kinder aus einer früheren Ehe.

Seite an Seite: Stephanie und Andreas (Foto: DW)
Seite an Seite: Stephanie und AndreasBild: DW

Kennen gelernt haben sie sich über das Motorrad fahren. Das war eine gemeinsame Leidenschaft der beiden - bis Andreas vor zwei Jahren von einer Nervenkrankheit befallen wurde. Jetzt kann er nicht mehr fahren. Das Motorrad steht ungenutzt im Keller. Arbeiten kann Andreas auch nicht mehr. Dafür unterstützt er seine Freundin im Haushalt, bereitet die Sandwichs vor, die sie im Zoo zu Mittag isst. Aber wegen der Krankheit zu Hause bleiben? Nein! Stephanie Danzer hat Pläne: 2011 will sie mit Andreas zur Rugby-Weltmeisterschaft nach Neuseeland. Dafür spart sie jeden Cent. Und dafür arbeitet sie zusätzlich drei Nachmittage in der Woche in einer Tankstelle. Auch wenn ihr Freund eigentlich Fußballfan ist.

Autorin: Debarati Guha
Redaktion: Matthias von Hein