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Die Top-Kandidaten

21. August 2009

Afghanistan hat einen neuen Präsidenten gewählt. Rund 40 Kandidaten standen zur Wahl, Chancen hatten nur zwei: der amtierende Präsident Hamid Karsai und der ehemalige Außenminister Abdullah Abdullah.

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Karsai und Abdullah (Foto: ap)
Früher Kollegen, heute Konkurrenten: Hamid Karsai und Abdullah AbdullahBild: AP
Afghanistans Präsident Hamid Karsai (Foto: AP)
Amtsinhaber mit besten Chancen: Hamid KarsaiBild: AP

Amtsinhaber Hamid Karsai galt nach dem Sturz der Taliban als der große Hoffnungsträger für Afghanistan. Karsai ist Paschtune, also Mitglied der größten Volksgruppe im Vielvölkerstaat Afghanistan. Er kommt aus einem mächtigen Familien-Clan. Der heute 51-Jährige war einer der wenigen prominenten Paschtunen, die sich offen gegen die Taliban gestellt hatten. Karsai regiert das Land seit dem Sturz des radikal-islamischen Regimes im November 2001.

Skepsis wächt

Aber immer mehr Menschen zweifelten an ihm. Viele Afghanen machen ihn dafür verantwortlich, dass sich ihre Lebensumstände in den vergangenen acht Jahren nicht nachhaltig verbessert haben. Auch international gerät der amtierende Präsident immer stärker unter Druck: Die Taliban und ihre Verbündeten sind im afghanischen Alltag wieder präsent.

Die Sicherheitslage hat sich deutlich verschlechtert. Das Ausland muss immer mehr Soldaten schicken. Die Korruption ist außer Kontrolle und das Drogengeschäft blüht. Aber sowohl das Ausland, als auch die vielen enttäuschten Afghanen wissen, dass Afghanistan nach drei Jahrzehnten Krieg einen schwierigen Weg gehen muss. Deshalb gilt Karsai trotzdem als Favorit für die zweite Präsidentenwahl. Als einziger ernstzunehmender Herausforderer wurde vor der Wahl dann der ehemalige Außenminister Abdullah Abdullah gehandelt.

Abdullah Abullah - der neue Hoffnungsträger

Kandidat Abdullah Abdullah (Foto: DW)
Der Herausforderer: Abdullah AbdullahBild: DW

Abdullah hat versucht, aus den enttäuschten Hoffnungen und geplatzten Träumen der Menschen Kapital zu schlagen. Er will alle Afghanen hinter sich scharen, die sich von Karsai und vom Westen abgewendet haben. Abdullah ist genau wie Karsai hoch gebildet, auslandserfahren und mehrsprachig.

Bekannt wurde der heute 48-Jährige als enger Vertrauter des afghanischen Nationalhelden Ahmed Sha Massoud, der bis zu seiner Ermordung kurz vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als Kommandeur der Nordallianz den inner-afghanischen Kampf gegen die Taliban angeführt hat. Noch immer strahlt ein wenig vom Glanz Massouds auf den Kandidaten Abdullah Abdullah ab

Autor: Sascha Baron
Redaktion: Ralf Buchinger