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"Die USA sind bereit"

10. April 2013

Nach den neuen Drohungen aus Nordkorea haben der Süden und die USA ihre geheimdienstliche Aufklärung verstärkt. US-Militärs sprechen inzwischen von einer unmittelbaren Bedrohung für die Stabilität der gesamten Region.

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Amerikanische und südkoreanische Kriegsschiffe (Foto: rtr)
USA Südkorea SeemanöverBild: Reuters

Die gemeinsamen Streitkräfte Südkorea und der USA sind in erhöhter Alarmbereitschaft, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mitteilte. Beide Länder gehen nach offiziellen Angaben davon aus, dass Nordkorea mindestens zwei Raketen an der Ostküste für einen möglichen Abschuss vorbereitet. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte einen namentlich nicht genannten ranghohen Armeeangehörigen mit den Worten, es gebe klare Hinweise darauf, dass Nordkorea von mobilen Startrampen parallel eine Kurz- und eine Mittelstreckenrakete abfeuern könnte. Zu dem Arsenal gehörten auch Musudan-Raketen, die eine vermutete Reichweite von 3000 bis 3500 Kilometern haben.

Die Raketen könnten auch US-Stützpunkte im Pazifik erreichen. Allerdings ist weder klar, ob die Raketen atomar bestückbar sind, noch ob sie präzise genug sind, um eine US-Basis in großer Entfernung zu treffen.

Am Dienstag hatte der kommunistische Norden seine Drohgebärden ein weiteres Mal verschärft und die in Südkorea lebenden Ausländer aufgefordert, das Land zu verlassen, um nicht in einen Krieg verstrickt zu werden. Alle ausländischen Organisationen, Unternehmen und Touristen sollten sich über Schutzräume informieren und sich Pläne zur Abreise zurechtlegen, zitierten die Staatsmedien einen Sprecher.

Nordkorea stationiert Mittelstreckenrakete

"Eindeutige und direkte Bedrohung"

Der Kommandeur der US-Streitkräfte im Pazifik, Admiral Samuel Locklear, bewertete Nordkoreas jüngste Tests von Langstreckenraketen und Nuklearwaffen als unmittelbare Bedrohung. Es gehe davon eine "eindeutige und direkte Bedrohung für die nationale Sicherheit Amerikas sowie für Frieden und Stabilität in der gesamten Region" aus, erklärte Locklear vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats in Washington.

Ein Konflikt auf der koreanischen Halbinsel könne "unvorhersehbare, langfristige und weitreichende" Folgen für ganz Ostasien haben. Auf die Frage, ob die amerikanischen Streitkräfte auf einen Angriff Nordkoreas vorbereitet seien, antwortete er: "Wir sind bereit."

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel gilt seit dem dritten Atomwaffentest in Nordkorea im Februar als extrem angespannt. Nach der Ausweitung von UN-Sanktionen und südkoreanisch-amerikanischer Manöver drohte Pjöngjang den USA mit einem atomaren Erstschlag und kündigte den Waffenstillstandsvertrag von 1953 mit dem Süden auf. Es wurde der "Kriegszustand" mit Südkorea ausgerufen. Die USA reagierten mit der Verlegung von Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen in die Region.

se/wa (dpa, rtr)