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"Dieser Krieg war notwendig"

6. Juni 2009

Auf dem Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer erinnerten Politiker und Veteranen an die Landung in der Normandie vor 65 Jahren. Der Tag habe den Lauf der Geschichte verändert, sagte US-Präsident Barack Obama.

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Die Politiker Salutieren (foto: ap)
Obama, Prince Charles, Gordon Brown, Stephen Harper und Sarkozy ehren die Toten - und die ÜberlebendenBild: AP
65 Jahre D-Day 2009 Gedenkzeremonie
Sarkozy bedankt sich bei den VeteranenBild: AP

Es war einer der Wendepunkte des Zweiten Weltkriegs, als am 6. Juni 1944 alliierte Truppen in der Normandie an Land gingen. 65 Jahre später erinnerten die Staats- und Regierungschefs an die Schlacht am Omaha Beach. "An manchen Tagen trifft Geschichte Schicksal. Dieser Tag war so einer", sagte US-Präsident Barack Obama bei der Gedenkzeremonie am Samstag (06.06.2009). Die Landung 1944 habe "den Lauf eines ganzen Jahrhunderts verändert", sagte Obama. Kein Mensch, der Blut vergossen oder einen Bruder verloren habe, würde sagen, dass Krieg eine gute Sache sei. "Aber jeder weiß, dass dieser Krieg notwendig war", sagte Obama vor zahlreichen Veteranen.

An der Zeremonie nahmen neben Obama und Sarkozy auch Großbritanniens Premier Gordon Brown, Prinz Charles und Kanadas Premier Stephen Harper teil. An der Landung in der Normandie waren seinerzeit kanadische, britische, französische und amerikanische Soldaten beteiligt. Nicht mal ein Jahr nach der Landung war das Nazi-Regime gestürzt.

Treffen mit den Veteranen

65 Jahre D-Day 2009 Gedenkzeremonie
Barack Obama spricht vor den VeteranenBild: AP

Obama erinnerte auch an seinen anwesenden Großvater, der selbst im Zweiten Weltkrieg in der Normandie an Land ging. Der US-Präsident bedankte sich bei den Soldaten für ihre Opferbereitschaft. Er sagte, die Veteranen hätten gezeigt, dass die Zukunft nicht vom puren Zufall oder den Umständen gestaltet werde. "Unsere Geschichte war immer das Ergebnis von Entscheidungen und Handlungen, die von jedem einzelnen Mann und jeder einzelnen Frau getroffen wurden." Ihr Beispiel gebe Hoffnung auch für die Herausforderungen unserer Zeit.

Gemeinsam mit Veteranen der Schlacht legten die Staats- und Regierungschefs auf dem Friedhof einen Kranz nieder. "Frankreich wird niemals, niemals vergessen, was sie geleistet haben", sagte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Im Anschluss an die Reden bekamen Veteranen Verdienstorden verliehen. Kanonen schossen den Ehrensalut, bevor zum Abschluss der Veranstaltung Kampfflugzeuge aller vier Nationen den Friedhof überflogen.

Mehr als 9000 Tote

Mann läuft durch die Reihe der Kreuze (foto: ap)
Colleville ist der größte amerikanische Soldatenfriedhof in EuropaBild: AP

Auf dem Friedhof sind mehr als 9000 US-Soldaten begraben, die bei den Kämpfen in der Normandie zwischen Juni und August 1944 gefallen sind. Er liegt direkt am "Omaha Beach". Dort hatten die Invasionstruppen an "D-Day" die höchsten Verluste erlitten. Jedes Jahr reisen mittlerweile hochbetagte Veteranen an, um ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken. Auch der Schauspieler Tom Hanks und Steven Spielberg nahmen an der Feier teil. Spielberg hatte den Oscar-gekrönten Kinofim "Der Soldat James Ryan" gedreht, der von der Landung der Alliierten in der Normandie erzählt. Hanks spielt in dem Streifen die Hauptrolle.

An den ehemaligen Kampfplätzen in der Normandie gibt es rund um den 6. Juni eine Fülle von Veranstaltungen. Amerikanische und deutsche Veteranen des Zweiten Weltkriegs hatten am Vorabend ihrer toten Kameraden gedacht. Die einstigen Kriegsgegner trafen sich auf dem nahegelegenen deutschen Soldatenfriedhof in La Cambe, auf dem 22.000 deutsche Soldaten begraben sind. (sam/det/afp/dpa)