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DIHK erwartet sinkende Arbeitslosigkeit

23. August 2010

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet damit, dass in diesem Jahr durchschnittlich nur noch 3,2 Millionen Menschen arbeitslos sein werden. Das ist der niedrigste Stand seit der Deutschen Einheit.

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Schriftzug Agentur für Arbeit von unten fotografiert (Foto: AP)
Hier gibts demnächst wohl weniger zu tunBild: AP

Optimismus auf ganzer Linie: Die jüngste Konjunkturprognose des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosenzahlen in Deutschland. Nur noch 3,2 Millionen Arbeitslose sollen es im laufenden Jahr durchschnittlich sein. Das sind über eine Viertelmillion weniger als 2009, und zudem ist es der niedrigste Stand seit 1992. "Und das im ersten Jahr nach der schwersten Wirtschaftskrise seit 1929", freut sich DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann in der "Berliner Zeitung" am Montag (23.08.2010).

Zuversicht der Unternehmen

Hans-Heinrich Driftmann (Foto: DW-TV)
Voller Optimismus: DIHK-Chef DriftmannBild: DW-TV

Als Grund für den Beschäftigungsaufschwung nannte Driftmann die gute Konjunkturentwicklung. Außerdem schlage die insgesamt gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu Buche. Driftmann geht davon aus, dass dadurch mehr Arbeitsplätze entstehen könnten – in der zweiten Jahreshälfte noch bis zu 100.000. "Das spricht für ein großes Vertrauen der Unternehmen, die Kapazitäten künftig auslasten zu können", heißt es in der DIHK-Studie.

Als Wachstumsmotor sieht der DIHK vor allem den Mittelstand. Es seien vornehmlich Dienstleister, die zusätzliches Personal einstellen würden. Bei den Industrieunternehmen sei zumindest der Stellenabbau gestoppt. Die meisten Firmen dürften die nötigen Reduzierungen des Personalbestandes hinter sich haben.

Warnung an Gewerkschaften

Frank Bsirske (Foto: AP)
Will mehr Geld für die Arbeitgeber: Frank BsirskeBild: AP

Die Chancen des Wirtschaftsaufschwungs dürften aber nicht durch überzogene Lohnabschlüsse verspielt werden. Der DIHK-Präsident bezog sich damit auf Forderungen der Gewerkschaften nach einem Ende des Lohnverzichts. In der vergangenen Woche hatte die IG Metall eine vorgezogene Tariferhöhung gefordert.

Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, rief die Arbeitgeber dazu auf, Löhne und Gehälter nicht länger als reine Kostenfaktoren zu betrachten. "Sie müssen als ein Schlüsselelement in den Blick genommen werden, um die Nachfrage anzukurbeln", sagte Bsirske.

Autorin: Sabine Faber (dpa, afp, Berliner Zeitung)
Redaktion: Martin Schrader