Dionicia Mamani, Bolivien | Lateinamerika | DW | 05.11.2012
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Lateinamerika

Dionicia Mamani, Bolivien

Die Radiojournalistin arbeitet bei Radio Aclo in Potosi, mit 4000 Metern eine der höchstgelegenen Städte der Welt. Dionicia berichtet meist auf Quechua, der Sprache der indigenen Landbevölkerung in der Minenregion.

Dionicia Mamani ist Nachrichten-Moderatorin und berichtet in ihrer Sendung über Lokalpolitik und über die unzähligen Silberminen rund um den Berg Cerro Rico, aus denen damals die spanischen Kolonialherren Silber nach Europa verschifft haben. Radio Aclo ist ein Partnersender der DW Akademie in Bolivien. Mamani und das Aclo-Team haben bereits an mehreren Trainings der DW Akademie teilgenommen.


Was ist für Sie die größte Herausforderung bei Ihrer journalistischen Arbeit?
Es kommt bei uns in der Region immer wieder zu Konflikten. Mal gibt es Streitigkeiten über die Gehälter von Minenarbeitern, mal geht es um nicht anerkannte Gemeindegrenzen. Oft werden dann die Straßen blockiert. Ich habe immer noch große Angst darüber zu berichten. Wenn die Polizei bei Demonstrationen interveniert, merke ich immer, wie ich zu zittern anfange. Es fällt mir dann wirklich schwer, direkt vom Geschehen zu berichten.


Sie arbeiten zweisprachig: auf Spanisch und Quechua. Wie ist das für Sie?
Es war anfangs nicht leicht für mich, auf Spanisch zu arbeiten. Ich komme vom Land, ich habe in meiner Familie nur Quechua gesprochen. Erst als ich in die Stadt kam, habe ich Spanisch gelernt. Manchmal fallen mir Wörter auf Spanisch nicht so schnell ein wie auf Quechua. Doch inzwischen geht es etwas besser.


Was konnten Sie bisher von den Trainings der DW Akademie mitnehmen?
Ich erinnere mich immer wieder gerne an die Besuche des Teams der DW Akademie in unserer Redaktion. Und an die vielen praktischen Übungen, die sie mit uns gemacht haben. Was ich vor allem gelernt habe: Wie man eine Nachrichtensendungen gut strukturiert. Und wie man das Ganze dann auch moderiert. Was macht einen Aufmacher aus? Wie gewichtet man Nachrichten? Welche Meldungen kann man außerdem noch in einer Nachrichtensendung unterbringen? In dem aktuellen Workshop habe ich jetzt auch gelernt, was eine gute Reportage ausmacht - dieses Format haben wir bisher nur wenig eingesetzt.

Stadt Potosi, wo Dionicia Mamani aus Bolivien, Teilnehmerin eines DW Akademie Langzeitprojekts, als Nachrichten-Moderatorin bei Radio Aclo arbeitet. Copyright: DW/Steffen Leidel Oktober, 2012

Stadt Potosí: 4000 Meter über dem Meeresspiegel

Inwiefern hat Ihnen das bei der täglichen Arbeit geholfen?
Ich moderiere das Mittags-Programm "Uniendo Potosí". Da geht es vor allem um lokale Nachrichten. Nach dem Workshop habe ich den Ablauf angepasst und neue Rubriken eingeführt. Ich finde die Sendung jetzt viel besser.


Inwiefern müsste sich der Journalismus in Bolivien ändern?
In Potosí vermelden Journalisten vor allem Polizeiberichte: Morde, Bergung von Toten, Vergewaltigungen. Das wird als das Wichtigste angesehen. Damit bin ich nicht einverstanden. Für mich sind vor allem Meldungen wichtig, die zeigen, inwiefern sich die Region vor allem auch positiv weiterentwickelt.

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  • Datum 05.11.2012
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