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Disney und Miramax trennen sich endgültig

31. März 2005
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Das renommierte Film-Studio Miramax und der Disney-Konzern gehen getrennte Wege. Disney behält den Namen Miramax und die Filmbibliothek von 550 Filmen, die Firmengründer Bob und Harvey Weinstein erhalten rund 130 Millionen Dollar für einen Neustart. "Das Schlimmste an dem ganzen Prozess ist der Verzicht auf den Namen", zitierte die "Los Angeles Times" Harvey Weinstein. Der offiziellen Trennungserklärung in Los Angeles waren mehr als sechsmonatige erbitterte Verhandlungen vorausgegangen.

Nach zwölfjähriger Partnerschaft mit Disney wollen die Weinsteins jetzt ein umfassendes eigenes Medienunternehmen aufbauen. Es soll außer Kinofilmen auch Fernsehproduktionen, einen Kabelsender, Internet- und Verlagsaktivitäten sowie Bühnenshows einschließen.

Die beiden Brüder hatten Disney zu zahlreichen Oscars verholfen, unter anderem mit den Filmen "Shakespeare in Love" oder "Der englische Patient".

Gleichzeitig hatten sich die Weinsteins immer häufiger mit dem scheidenden Disney-Chef Michael Eisner gestritten. Eisner verhinderte unter anderem den Vertrieb des gegen Präsident George W. Bush gerichteten Dokumentarfilms "Fahrenheit 9/11" von Michael Moore. Die Weinsteins gründeten daraufhin eigens eine eigene Vertriebsfirma.
Eisner lehnte es seinerzeit auch ab, das Epos "Herr der Ringe" zu finanzieren, was ihm die Weinsteins nahe gelegt hatten. Disney hatte Miramax - damals ein Verleiher von Independent-Filmen - 1993 für 75 Millionen Dollar gekauft. Allein der Wert der Miramax-Filmbibliothek wird in der Branche auf bis zu eine Milliarde Dollar geschätzt.