documenta 12: Deutlich weniger Künstler in Kassel | Presse | DW | 10.12.2003
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Presse

documenta 12: Deutlich weniger Künstler in Kassel

Roger-Martin Buergel, künstlerischer Leiter der documenta 12, im Interview mit DW-WORLD.DE

"Die Zahl der Künstlerinnen und Künstler wird sich drastisch verringern. Außerdem möchte ich vom globalen und weltumspannenden Anspruch wegkommen." Das sagte der künstlerische Leiter der documenta 12, Roger Martin Buergel, in einem Interview mit DW-WORLD.DE, dem Internet-Service der Deutschen Welle. Der in Wien lebende 41-jährige Kritiker und Kurator war am 4. Dezember 2003 zum Leiter der documenta 2007 in Kassel gewählt worden.

Der Blick werde eher subjektiv sein. "Ich werde mir Biografien von Künstlern herausgreifen, abseits der ausgetretenen Handelswege." Anders als seine Vorgänger, will er auch die Stadt Kassel in die documenta 12 einbinden. Buergel: "Mir geht es darum, in überschaubaren Einheiten zu arbeiten. Ich will nicht mein Publikum zum Kollaps bringen."

Seine Planung sieht auch eine stärkere politische Ausrichtung vor. Als wichtigste Ausstellung von Gegenwartskunst enthalte die documenta 12 politische Inhalte und Konzepte. "Politisch heißt für mich, dass die Besucher in die kompositorische Aktivität mit eingebunden werden, also, dass sie nicht nur durch die Ausstellung geschleust werden, sondern, dass sie sich tatsächlich als ‚Weltmachende‘ verstehen".

Als bedeutende Region will der Chef der nächsten documenta verstärkt den gesamten "post-sowjetischen Raum" in die Ausstellung einbinden, ohne jedoch die Arbeit der Künstler auf ihren regionalen Kulturkreis festlegen zu wollen. Auch europäische Künstler, die sich mit afrikanischen Themen beschäftigen, oder afrikanische Künstler, die sich nach New York, London oder Johannesburg gerichtet haben, werde er berücksichtigen. "Das Wichtigste ist, dass möglichst früh Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt in den Formalisierungsprozess der Ausstellung miteingebunden werden." Buergel bezeichnete sich gegenüber DW-WORLD.DE als einen "ausgesprochenen Gegner des Bierernsten. Selbstverständlich ist Ironie und auch Selbstironie Teil des Pakets für die documenta im Jahr 2007", so sein Fazit.

10. Dezember 2003
243/03


Diese Pressemitteilung und mehr auch unter: www.dw-world.de/presse

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