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documenta 13 eröffnet

9. Juni 2012

Bundespräsident Gauck hat in Kassel die Kunstausstellung "documenta" eröffnet. Alle fünf Jahre verwandelt sich die Stadt im Norden Hessens für 100 Tage zu einer internationalen Pilgerstätte für zeitgenössische Kunst.

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Hessen/ Besucher betrachten am Mittwoch (06.06.12) in Kassel in der Kunstausstellung "documenta (13) die Video-Installation "In Search Of Vanished Blood" von Nalini Malani von 2012. Die am Samstag (09.06.12) startende und 100 Tage laufende Schau wird Kunst an zahlreichen Orten zeigen. Die Standorte ziehen sich quer durch die Innenstadt von Kassel: vom alten Kasseler Hauptbahnhof ueber ein stillgelegtes Kino aus den 1950er Jahren bis zum stets fuer die documenta genutzten Fridericianum und dem Naturkundemuseum. Auch die Kasseler Karlsaue wird von Kuenstlern bespielt. (zu dapd-Text)
Kassel Documenta 13Bild: dapd

Ohne größeres Statement ging das Staatsoberhaupt bei der "documenta" gleich zur Sache: Joachim Gauck winkte hunderten Besuchern und Schaulustigen zu und verschwand in Begleitung der künstlerischen Leiterin Carolyn Christov-Bakargiev im Fridericianum, einem der zentralen Kasseler Ausstellungsorte. "Wir brauchen die Kunst wie die Religion und die Philosophie, um tiefer in die Dinge hineinzukommen und uns selber zu entdecken. Kunst kann uns aufwecken", kommentierte er später.

Kassel: 13. documenta offiziell eröffnet

Die weltweit wichtigste Schau für zeitgenössische Kunst findet zum 13. Mal statt. Bis zum 16. September werden 750.000 Besucher erwartet, ebenso viele wie bei der Vorgängerschau 2007.

Die Teilnehmerliste umfasst rund 300 Namen, darunter auch Wissenschaftler, Mitarbeiter des Kuratorenteams und bereits verstorbene Künstler. Was diese Teilnehmer ausstellen, "mag Kunst sein oder nicht", hatte documenta-Chefin Christov-Bakargiev bei der Vorstellung ihres Konzepts erklärt. "Die Grenze zwischen dem, was Kunst ist und was nicht, wird unwichtiger." Die Ausstellung wolle Ereignisse betrachten, "die jene Momente prägen, an denen sich die Welt verändert", so ihr Programm. Daher habe sie auch Wissenschaftler, Aktivisten oder Philosophen eingeladen.

Außer in Museen und Parks ist die Kunst auch an vielen alltäglichen Orten zu sehen - in einem alten Bahnhof, in einem Bunker, einem Hotel mit Ballsaal, in Kaufhäusern oder leerstehenden Büros. Publikumslieblinge könnten das "Momentary Monument IV" der Italienerin Lara Favaretto, "The Refusal of Time" des südafrikanischen Multimedia-Künstlers William Kentridge, das "Sanatorium" des Mexikaners Pedro Reyes oder auch zum Beispiel die Schattenspiel-Installation von Nalini Malani aus Indien (s.oben) werden.

documenta-Chefin: Christov-Bakargiev (foto:rtrs)
Profilierte und markante documenta-Chefin: Christov-BakargievBild: Reuters

Am Freitag war Christov-Bakargiev mit einem Hubschrauber in die Luft gestiegen, um bei einem kurzen Spektakel auf die Schere zwischen arm und reich aufmerksam zu machen. Auf einem 30 Meter hohen Transparent stellte eine amerikanische Künstlergruppe die Verteilung des Reichtums in der Welt dar...

SC/qu/gd (dapd,dpa)