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Doping: Sportausschuss in Erfurter Affäre uneins

21. März 2012
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Die Frage, ob die UV-Bestrahlung von Blut Doping ist oder nicht, bleibt in Deutschland weiter unbeantwortet. Der Sportausschuss des Bundestages ist in der Bewertung der Erfurter Doping-Affäre während einer Sitzung am Mittwoch (21.03.2012) keinen Schritt weitergekommen. Die Ausschuss-Mitglieder liegen in der entscheidenden Frage, ob es sich bei der durch den Erfurter Mediziner Andreas Franke durchgeführten Blutbehandlung um Doping handelt, weit auseinander.

"Es gibt selbsternannte und tatsächliche Experten, die unterschiedlicher Meinung sind. Deswegen kann man an dieser Stelle noch kein Fazit ziehen. Man muss einfach abwarten, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind", sagte CDU/CSU-Obmann Klaus Riegert. Dagegen will die Sportausschuss-Vorsitzende Dagmar Freitag (SPD) den Sachverständigen-Äußerungen entnommen haben, "dass die Methode, die in Erfurt angewandt wurde, nicht zulässig ist".

Franke hat zwischen 2006 und 2011 als Vertragsarzt am Olympiastützpunkt (OSP) Thüringen in Erfurt gearbeitet, der pro Jahr gut zwei Millionen Euro aus dem Etat des Bundesinnenministeriums erhält. Bei mindestens 30 Athleten hat Franke Blut entnommen, mit UV-Licht bestrahlt und reinjiziert, nach eigener Darstellung ausschließlich zur Behandlung von Infekten. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und ihr deutscher Ableger NADA bewerten die Methode als Doping. (jw/sid/dpa)