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Dortmund kann es immer noch schaffen

2. Dezember 2010

Am 5. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase wahrt der BVB die Chance auf die erste K.o.-Runde. Leverkusen sichert sich im Schneetreiben den Gruppensieg. Und Stuttgart kassiert bei widrigen Bedingungen die erste Pleite.

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Der Dortmunder Shinji Kagawa aus Japan feiert seinen Trffer zum 1:0 für den BVB (Foto: AP)
Shinji Kagawa nach seinem 1:0Bild: picture-alliance/dpa

Borussia Dortmund hat in der heimischen Fußball-Arena das drohende Aus abgewendet und darf weiter aufs Überwintern in der Europa League hoffen. Der Bundesliga-Tabellenführer gewann gegen den ukrainischen Vertreter Karpati Lwiw mit 3:0 (1:0) und ebnete damit den Weg zum Endspiel in der Gruppe J in zwei Wochen beim FC Sevilla. Mit verwirrenden Positionswechseln und schnellem Direktspiel nutzten die Dortmunder die großen Räume in der unorganisierten Lwiw-Defensive. Ähnlich wie bei den zuletzt sehenswerten Auftritten auf nationalem Terrain setzte die hoch gelobte Klopp-Truppe ihren Dominanz-Fußball fort. Nur bei der Chancenverwertung offenbarte das torgefährlichste Bundesliga-Team wie bei eigentlich allen Europa-League-Spielen in dieser Saison unerklärliche Schwächen.

Mats Hummels (m.r.) erzielt das Tor zum 2:0-Zwischenstand für den BVB (Foto: AP)
Mats Hummels (m.r.) erzielt das Tor zum 2:0-Zwischenstand für den BVBBild: dapd

In Spanien muss das Team von Jürgen Klopp nun unbedingt gewinnen, um weiterzukommen. Der Trainer nahm die Situation gelassen: "Es ist schön, dass wir es selbst wieder in der Hand haben weiterzukommen. Aber mir war ohnehin klar, dass wir ein Endspiel bekommen, weil ich davon überzeugt bin, dass Lwiw sein letztes Spiel gegen Paris gewinnt. Wir freuen uns auf Sevilla. Es ist eine tolle Aufgabe."

Eisiger Jubel der Leverkusener

Bayer Leverkusen hat sich dank Sidney Sam in die K.o-Runde der Europa League gezittert. Bei Temperaturen von minus 15 Grad erzielte der U21-Nationalspieler den 1:0 (1:0)-Siegtreffer für die Werkself beim norwegischen Meister Rosenborg Trondheim. Damit sicherte sich Bayer am vorletzten Spieltag den Gruppensieg und machte den Einzug in die Zwischenrunde vorzeitig perfekt. "Wir haben es bei den schwierigen Bedingungen sehr gut gemacht. Wir wollten unbedingt gewinnen. Ich bin froh, dass wir den Gruppensieg geschafft haben und nun weiter sind", sagte Matchwinner Sam und ergänzte: "Im Moment habe ich einen kleinen Lauf. Das war ein super Tor aus dem Stand."

Die Leverkusener Sidney Sam (2.v.l.) feiert seinen Siegtreffer mit Nicolai Jörgensen, Domagoj Vida and Patrick Helmes (l-r). (Foto: dpa)
Sam (2.v.l.) feiert seinen Siegtreffer mit Jörgensen, Vida und HelmesBild: picture-alliance/dpa

Vor nur rund 11.000 Zuschauern im Lerkendal-Stadion fiel das Tor des Tages von Sam bereits in der 35. Minute. Die völlig neu formierte Bayer-Elf, Jupp Heynckes veränderte seine Startelf im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel auf acht Positionen, überzeugte auf dem tief gefrorenen Boden in der ersten Halbzeit mit einer couragierten Leistung. Erst in der zweiten Halbzeit gerieten die Rheinländer ein wenig in Bedrängnis, retteten aber den knappen Erfolg über die Zeit. Nach dem 62. Bayer-Sieg im 144. Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte ist für die Leverkusener das abschließende Spiel in der Gruppe B gegen Titelverteidiger Atletico Madrid am 16. Dezember bedeutungslos.

Erste Niederlage der Stuttgarter

Auch der Stuttgarter Elson kämpfte mit den Bedingungen. Hier kniet er im tiefen Schnee von Bern. (Foto: AP Photo/Keystone/Peter Klaunzer)
Auch der Stuttgarter Elson kämpfte mit den BedingungenBild: AP

Der VfB Stuttgart hat seine weiße Weste in der Europa League eingebüßt. Die Schwaben verloren bei Young Boys Bern mit 2:4 (0:1) und kassierten damit im fünften Vorrundenspiel die erste Niederlage. Im Schneetreiben von Bern verspielte der Tabellen-Vorletzte der Fußball-Bundesliga eine 2:1-Führung binnen weniger Minuten. "Wir haben genau vier Minuten geschlafen. Da haben wir ein Spiel aus der Hand gegeben, das wir nie hätten aus der Hand geben dürfen", bemängelte Sportdirektor Fredi Bobic und ergänzte: "Die Jungs haben die Bedingungen angenommen, aber sie haben sich selbst um den Lohn gebracht." Dennoch rangiert der VfB in der Tabelle der Gruppe H mit 12 Punkten weiter vor den Bernern (9), die damit ebenfalls in die Runde der letzten 32 einzogen.

Grenzwertige Spielbedingungen

Ein Auto fährt über den Platz und räumt den Schnee weg. (Foto: AP)
Schweres Räumgerät in BernBild: AP

Das Spiel in der Schweizer Hauptstadt fand allerdings bei nahezu irregulären Bedingungen statt: Starker Schneefall sorgte zunächst für einen um 30 Minuten verspäteten Anpfiff und dann für einen rutschigen Untergrund auf dem Kunstrasen des Stade de Suisse. Der Ball versprang ständig, die Spieler fanden kaum Halt und die Helfer streuten sogar Salz auf den Platz, damit die Linien einigermaßen sichtbar blieben. Insgesamt kamen die Gastgeber mit den Platzverhältnissen besser zurecht als die Stuttgarter. VfB-Trainer Jens Keller meinte dazu: "Das war heute kein normales Spiel. In der zweiten Hälfte waren wir aber richtig gut, das hat Spaß gemacht. Wenn man aber sieht, welche Aussetzer der ein oder andere hat, ist das schon sehr bedauerlich." Immerhin aber blieb diese Niederlage ohne Folgen für den VfB. Die Qualifikation für die im Februar beginnende K.o.-Runde hatte er schon vorher geschafft und angesichts seines klaren 3:0-Erfolgs im ersten Duell im September kann er von den Schweizern nun auch nicht mehr vom ersten Platz dieser Gruppe verdrängt werden.

Autor: Calle Kops
Redaktion: Sarah Faupel