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Gedenken an die NSU-Opfer

13. Juli 2013

Mit einem Mahnmal erinnert Dortmund jetzt an die Todesopfer des NSU-Terrors. In der Stadt im Ruhrgebiet war 2006 der 39 Jahre alte Mehmet Kubasik in seinem Kiosk getötet worden.

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Rosen liegen auf dem Dortmunder Mahnmal (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Dortmunder Gedenkstätte ist den insgesamt zehn Menschen gewidmet, die vermutlich durch die rechts-extreme Terrorzelle NSU ermordet wurden. Sie besteht aus einem liegenden Basaltstein mit der Inschrift "Wir sagen: Nie wieder!" (Artikelbild) und einer Stele mit den Namen der Opfer. Während einer feierlichen Zeremonie gaben Vertreter der Stadt im Beisein von Angehörigen der Opfer die Erinnerungsstätte für die Öffentlichkeit frei.

Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) rief in seiner Ansprache dazu auf, "stets wachsam und konsequent" gegenüber allen rechtsextremen Aktivitäten zu sein. Die Öffentlichkeit sei "sehr betroffen" darüber, dass die Morde über viel zu lange Zeit nicht als Straftaten rechtsextremer Terroristen erkannt worden seien.

Gedenkstätte für NSU-Opfer

Stattdessen seien die Opfer und ihre Familien kriminalisiert worden. Die sei beschämend für Deutschland. Man könne die Familien der Opfer nur um Verzeihung bitten, sagte Sierau. An der Einweihung nahmen auch die türkische Generalkonsulin, Sule Özkaya sowie die Bundesbeauftragte für die NSU-Opfer, Barbara John, teil.

Die Tochter des in Dortmund ermordeten Mehmet Kubasik würdigte das Mahnmal als einen Ort der Erinnerung an ihren Vater und die übrigen Mordopfer. Kubasik gilt nach den bisherigen Ermittlungen als achtes Opfer der rechtsextremen Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe.

Sie nannten sich Nationalsozialistische Untergrund (NSU) und sollen von 2000 bis 2007 in Dortmund, Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Kassel und Heilbronn neun Kleinunternehmer türkischer und griechischer Herkunft sowie eine deutsche Polizistin ermordet haben. Während Böhnhardt und Mundlos Selbstmord begingen, steht Zschäpe derzeit in München vor Gericht.

Die sieben Städte hatten sich darauf verständigt, Gedenkstätten für die Mordopfer mit einer einheitlichen Botschaft zu errichten. In Nürnberg, wo die Rechts-Terroristen drei Morde begingen, war bereits im März dieses Jahres das Mahnmal eingeweiht worden.

uh/gmf (dpa,epd)