1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Dortmunder Forscher entwickeln Super-Beton

13. Januar 2010
https://p.dw.com/p/LV8W
Bauarbeiter gießen Betondecke, von oben fotografiert (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Kaum eine Baustelle auf der Welt kommt heutzutage ohne Beton aus. Er ist vielseitig einsetzbar und leicht zu verarbeiten. Leider kann er wegen seiner hohen Dichte nur schlecht die Wärme dämmen, weshalb Wohngebäude aus Beton bisher zusätzlich isoliert werden mussten. Bisher! Denn nun haben drei Forscher der Technischen Universität Dortmund einen neuen Beton entwickelt.

"Ultraporcrete" heißt ihr Produkt. Es ist weltweit der erste Schaumbeton, dessen physikalisch-mechanische Eigenschaften einen Einsatz als Konstruktionsbaustoff für tragende Bauteile zulassen. Die bis dato hergestellten leichten und gut Wärme dämmenden Poren- oder Schaumbetone werden in aufwändigen und energieintensiven Prozessen unter hohem Druck und hoher Temperatur in Autoklaven gehärtet oder sind aufgrund ihrer geringen Festigkeiten in den technischen Anwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.

Fest, leicht, flexibel

Beim Dortmunder Leichtbeton ist das anders: Durch den hohen Luftporenanteil besitzt der Baustoff gleichzeitig auch Wärme dämmende Eigenschaften. Ein weiterer Vorteil von "Ultraporcrete" ist sein geringes Gewicht – nur rund ein Drittel von herkömmlichem Beton. Darüber hinaus können durch die zielgenaue Einstellung der Luftporenverteilung die Eigenschaften, wie zum Beispiel die Druckfestigkeit und Dichte, flexibel an die Anforderungen des zu bauenden Objekts angepasst werden. Damit wäre es künftig möglich, kostengünstig tragende Dachkonstruktionen zu fertigen, für die heute aus verschiedenen Gründen überwiegend noch Holz bevorzugt wird.

Die TU Dortmund hat "Ultraporcrete" zum Patent angemeldet. Das Interesse der Industrie ist bereits groß. Gemeinsam mit der Patentverwertungsgesellschaft PROvendis GmbH erwarten die Dortmunder Wissenschaftler, dass ihr Baustoff zukünftig in zahlreichen innovativen Bauprojekten zur Anwendung kommen wird.

Autor: Andreas Ziemons (idw)
Redaktion: Judith Hartl