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Down Under obenauf

12. Juni 2006

Mit den ersten australischen Toren der WM-Geschichte gelang den "Socceroos" zum WM-Auftakt gegen Japan ein Traumstart. Mit drei späten Treffern kippte das Team von Guus Hiddink die schon verloren geglaubte Partie.

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Zweifacher Torschütze: Tim Cahill (Nr. 4)Bild: AP

Trotz der Nachmittagshitze von 27 Grad Celsius in Kaiserslautern begannen beide Teams äußerst druckvoll. Die 46.000 Zuschauer im offiziell ausverkauften Fritz-Walter-Stadion sahen in der Anfangsphase zwar spielerisch überlegene Japaner, die größte Möglichkeiten hatten aber zunächst die Australier. Kapitän Mark Viduka scheiterte allerdings zwei Mal binnen weniger Sekunden am japanischen Torwart Yoshikatsu Kawaguchi.

Krasse Fehlentscheidung

Auch danach konnten die Asiaten zwar ihre technische Überlegenheit untermauern, die größere Torgefahr ging aber weiter von den Australiern aus. Den lauffreudigen Japanern, bei denen vor allem Naohiro Takahara (noch beim Hamburger SV, künftig Eintracht Frankfurt) gelang es in dieser Phase nicht, sich gegen die robuste Spielweise der ideenreicheren "Aussies" entscheidend durchzusetzen.

WM 2006 - Fußball Fussball WM06 Australien - Japan Spielszene
Beim japanischen Führungstreffer wurde Australiens Torhüter Mark Schwarzer irregulär angegangenBild: AP

Japan brachte das vom früheren Kaiserslauterer Mark Schwarzer gehütete australische Tor zunächst nicht wirklich in Gefahr. Nur Takahara sorgte für Unruhe. Der Bundesliga-Profi war dann auch am Führungstreffer der Japaner beteiligt. Bei einem als Flanke gedachten Ball von Nakamura bedrängten er und Atsushi Yanagisawa Torwart Schwarzer im Fünf-Meter-Raum so, dass der am Ball vorbei griff. Schiedsrichter Essam Abd El Fatah aus Ägypten übersah das klare Foulspiel. Australiens Trainer Guus Hiddink geriet völlig aus der Fassung, als er die Szene auf dem Bildschirm am Spielfeldrand sah. Der vierte Offizielle hatte größte Mühe, den sonst so besonnenen Niederländer aus der für Aktive gesperrten Zone vor dem Fernseher zu befördern.

Spät kamen sie - dann aber gewaltig

Auch nach der Pause blieb die temporeiche Partie ausgeglichen. Beiden Teams fehlte ein Ideengeber im Mittelfeld, um die massierten Deckungsreihen zu überwinden. Bei Australien lief zwar Harry Kewell vom FC Liverpool nach einem Muskelfaserriss auf, wirkte aber nicht fit genug, um für entscheidende Impulse zu sorgen. Erst in den letzten Spielminuten gelang es der australischen Offensive, den zuvor überragenden Torwart Kawaguchi zu überwinden. Erst Tim Cahill (FC Everton) mit einem Doppelschlag (84. und 89. Minute), und dann John Aloisi (90. +3.) sorgten für australische Jubelstürme auf dem Betzenberg.

Das Team von Down Under war bei der bisher einzigen Endrunden-Teilnahme vor 32 Jahren, ebenfalls in Deutschland, ohne Sieg und ohne Tor geblieben. (wga)