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Dramatische Geiselbefreiung vor Somalia

12. April 2009

Nach fünf Tagen in der Gewalt somalischer Piraten ist der US-Kapitän Richard Phillips wieder frei - und unverletzt. Elitekräfte der US-Marine befreiten den 53-Jährigen. Drei der vier Piraten wurden getötet.

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Richard Phillips mit dem Kapitän des US-Kriegsschiffs USS Bainbridge (Foto: AP/US Navy)
Endlich frei: Richard Phillips (rechts) mit dem Kapitän des US-Kriegsschiffs USS BainbridgeBild: AP

Nach fünf Tagen in der Hand von somalischen Piraten ist der US-Kapitän Richard Philipps wieder in Freiheit. "Ich kann Ihnen sagen, dass er frei und in Sicherheit ist", sagte Korvettenkapitän John Daniels von der US-Marine am Sonntag (12.04.2009). Auch Philipps Arbeitgeber, die Reederei Maersk, bestätigte das. "Wir freuen uns, dass Richard in Sicherheit ist und mit seiner Familie wieder vereint wird", erklärte Firmenchef John Reinhart.

Piraten hatten Philipps Schiff, die "Maersk Alabama", am Mittwoch angegriffen. Zeugenaussagen zufolge hatte sich Philipps als Geisel angeboten, wenn die Piraten Schiff und Besatzung ziehen lassen. Die "Maersk Alabama" erreichte am Samstagabend wohlbehalten Kenia.

Bericht über Kommandoaktion

Die Crew der Maersk Alabama feiert die Befreiung ihres Kapitäns im Hafen von Mombasa (Foto: AP)
Die Crew der Maersk Alabama feiert die Befreiung ihres KapitänsBild: AP

Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN soll Philipps von dem Rettungsboot, auf dem er festgehalten wurde, ins Meer gesprungen sein. Darauf hätten US-Spezialkräfte, die in der Nähe waren, das Feuer auf die Piraten eröffnet und drei von ihnen getötet. Der vierte sei festgenommen worden.

US-Außenministerium und -Militär wollten entsprechende Berichte zunächst nicht bestätigen. Laut CNN lag das Rettungsboot zuletzt 30 Kilometer vor der somalischen Küste. Die Entführer hatten wahrscheinlich versucht, mit Philipps auf das Festland zu entkommen.

Keine Spur von italienischem Schlepper

Die vier Franzosen, die am Freitag aus der Hand von Piraten befreit worden waren, sind unterdessen in Paris eingetroffen. Bei der Befreiungsaktion war eine fünfte Geisel ums Leben gekommen, die genaueren Umstände ihres Todes soll nun eine Obduktion klären. Vorerst könne nicht ausgeschlossen werden, dass womöglich ein französischer Soldat die Geisel erschossen hat, sagte der französische Verteidigungsminister Hervé Morin.

Noch kein Lebenszeichen gibt es von den 16 Seeleuten des italienischen Schlepper "Buccaneer", der am Samstag vor Somalia entführt worden war. Die italienische Marine sucht nun nach dem Schiff. Das Kriegsschiff "Maestrale" sei inzwischen in dem Gebiet eingetroffen, in dem die "Buccaneer" entführt wurde, teilte das italienische Außenministerium in Rom mit. (det/gmf/fw/ap/rtr)