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Drei Tote bei Amokfahrt in Graz

20. Juni 2015

Mit Tempo 100 ist ein Mann mit seinem Geländewagen durch das Zentrum der österreichischen Stadt gerast. Dabei erlitten auch 34 Menschen Verletzungen. Psychische Probleme ließen den 26-Jährigen wohl derart ausrasten.

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Der Geländewagen des Amokfahrers (Foto: picture-alliance/ELMAR GUBISCH/APA)/picturedesk.com)
Bild: picture-alliance/ELMAR GUBISCH/APA/picturedesk.com

Bei einer Amokfahrt im österreichischen Graz sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. 34 Menschen seien verletzt worden, einige schwebten in Lebensgefahr, teilte der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bei einer Pressekonferenz mit.

Bei dem Fahrer soll es sich um einen 26-jährigen aus der Umgebung handeln. Nach offiziellen Angaben waren psychische Probleme der Auslöser für die Tat. Fanatismus scheide als Motiv aus. Nach ersten Erkenntnissen fuhr der SUV mit hoher Geschwindigkeit auf einen belebten Platz in der Innenstadt, an dem sich mehrere Cafés befanden, und erfasste zahlreiche Passanten. Es brach Panik aus, etliche Menschen versuchten, sich in Gebäude zu retten.

"Geräusche wie bei einer Schießerei"

Augenzeugen hatten der österreichischen Nachrichtenagentur APA auch berichtet, der Wagen sei zeitweise ins Schleudern geraten, habe seine Fahrt aber unbeirrt fortgesetzt. Eine Zeugin sprach von "Geräuschen wie bei einer Schießerei".

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl war zu dem Zeitpunkt auch in der Innenstadt unterwegs und wurde selbst zum Augenzeugen. "Der Lenker ist bewusst gegen Passanten gefahren, ich habe selber gesehen, wie eine Frau niedergefahren wurde", zitierte ihn die "Kleine Zeitung". Der Fahrer soll Augenzeugen zufolge anschließend zudem Fußgänger mit einem Messer angegriffen haben. Er wurde festgenommen.

Rund 60 Rettungswagen sind im Grazer Zentrum im Einsatz (Foto: picture-alliance/ELMAR GUBISCH/APA/picturedesk.com)
Rund 60 Rettungswagen sind im Grazer Zentrum im EinsatzBild: picture-alliance/ELMAR GUBISCH/APA/picturedesk.com

Rund 60 Rettungswagen, 16 Notärzte sowie zufällig vor Ort anwesende Ärzte halfen nach dem Amoklauf, wie der stellvertretende Landeshauptmann Michael Schickhofer sagte. Die Landesregierung richtete einen Krisenstab ein, für Angehörige und Betroffene wurde eine Telefon-Hotline eingerichtet.

Die Innenstadt von Graz wurde großräumig abgesperrt, Polizisten und Spezialeinheiten hinderten Schaulustige nahe des Tatorts am Weitergehen. Der Straßenbahnverkehr wurde unterbrochen. Der Fußball-Bundesligist Sturm Graz sagte ein für diesen Samstag angesetztes Testspiel kurzfristig ab. Die Gedanken seien bei den Angehörigen der Opfer und bei den Menschen, die ihnen nahestanden, teilte der Verein mit.

sti/kis (afp, dpa, kna)