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DRK-Präsident: Vorsorge ist Schlüssel zur erfolgreichen Schadensbegrenzung bei Katastrophen

28. Oktober 2004

Rudolf Seiters im Interview von DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/5mr2

Die Vorsorge bei der lokalen Bevölkerung zu fördern sei "der Schlüssel zur erfolgreichen Schadensbegrenzung bei Katastrophen". Das sagte der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Rudolf Seiters, im Interview von DW-WORLD.DE, der Online-Redaktion der Deutschen Welle.

Anlässlich der Veröffentlichung des "World Disasters Reports 2004" der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Föderation (IFRC) appellierte Seiters an Regierung und Parlament, insbesondere das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), vorbeugende Katastrophenhilfe als "wichtigen Teil der Entwicklungshilfe zu begreifen". Seiters: "Es gibt zwar mehr Naturkatastrophen, mehr Menschen als früher sind von ihnen betroffen, aber es sterben weniger Menschen." Die Zahl der Todesfälle sei von fast zwei Millionen in den Siebzigerjahren auf rund 580.000 im vergangenen Jahrzehnt gesunken.

"Der Grund ist, dass in den vergangenen Jahren speziell von den Hilfsorganisationen verstärkt die Vorsorge gefördert wurde, die Ausbildung vor Ort und die Fähigkeiten der einheimischen Bevölkerung sowie die einheimischen Ressourcen und Selbsthilfekräfte gestärkt wurden." Die Ausbildung ehrenamtlicher Helfer sei eine wichtige Aufgabe für das DRK. Einheimische Kräfte, so Seiters weiter, seien oftmals auch billiger und seien auch in Ländern weiter aktiv, aus denen sich das DRK zurückziehen musste, wie beispielsweise im Irak.

Auch den Medien komme eine wichtige Rolle bei der Katastrophenvorbeugung zu. Seiters: "Berichtet wird meist nur, wenn eine Katastrophe bereits eingetreten ist. Die Medien haben aber auch eine große Verantwortung dafür, das Positive darzustellen und die Erfolge zu zeigen, die von den lokalen Helfern geleistet werden."

28. Oktober 2004
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