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Drogerie-Konzern Schlecker ist pleite

20. Januar 2012

Die größte deutsche Drogeriekette Schlecker ist insolvent. Das Unternehmen befand sich angesichts schlechter Verkaufsergebnisse ohnehin in einem Prozess der Umstrukturierung. Wie geht es jetzt weiter?

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Schlecker-Firmenschild (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Eine Zwischenfinanzierung für die anstehende Sanierung sei gescheitert, teilte das Unternehmen aus dem württembergischen Ehingen mit. So bleibe nur noch die geplante Insolvenz. "Ein entsprechender Antrag wird kurzfristig gestellt", hieß es in der Schlecker-Mitteilung. Das Unternehmen mit seinen zuletzt 8000 Filialen wolle den Antrag im Planinsolvenzverfahren direkt mit einem Vorschlag für die Sanierung verbinden.

Falls die Gläubiger einverstanden seien, könne die alte Geschäftsführung im Amt bleiben. Der bestellte Insolvenzverwalter werde dann nur begleitend tätig. "Ziel ist der Erhalt eines großen Teils des Filialnetzes und damit auch der Arbeitsplätze", hieß es. Im Insolvenzverfahren zahlt für bis zu drei Monaten die Arbeitsagentur die Löhne weiter.

Drei Jahre mit Verlust

Im Geschäftsjahr 2010 war nach Agenturberichten der europaweite Umsatz um rund 650 Millionen Euro auf 6,55 Milliarden Euro gesunken. Für 2011 rechne der schwäbische Familienkonzern erneut mit sinkenden Erlösen, hieß es. Selbst nennt Schlecker traditionell keine Zahlen zum Gewinn oder Verlust. Die Mitarbeiterzahl lag Ende 2011 bei über 30.000 in Deutschland und weiteren rund 17.000 im Ausland.

Schlecker hatte nach drei Jahren mit Verlusten schon im November und Dezember damit begonnen, Filialen zu schließen. Nach Informationen der "Stuttgarter Nachrichten" war geplant, die Zahl der Märkte auf 5000 zu reduzieren.

Das Unternehmen betreibt neben den Läden in Deutschland etwa 3000 weitere in Österreich, Spanien, Frankreich, Italien, Tschechien, Polen und Portugal. Im Wettbewerb hatten die Konkurrenten dm und Rossmann zuletzt aufgeholt.

hp/mm (dpa, afp)