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Drohung gegen Schulen ein Scherz

15. Dezember 2015

In Los Angeles haben die Behörden nach Eingang einer Anschlagsdrohung die Schulen geschlossen. Eine ernsthafte Gefahr bestand aber nicht. Eine ähnliche Drohung gab es in New York - dort reagierte man gelassener.

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Schulen in Los Angeles geschlossen wegen Drohung (Bild: Reuters)
Bild: Reuters/J. Alcorn

In Los Angeles gab es nach mehreren Stunden Entwarnung. Das FBI halte die Drohung nicht für glaubwürdig, sagte Bürgermeister Eric Garcetti. Es sei unklar, wer die E-Mail gesendet habe und warum. Am Mittwoch sollen die Schulen wieder öffnen.

Das Schreiben hatte dazugeführt, dass in Los Angeles aus Angst vor Anschlägen alle öffentlichen Schulen geschlossen. 640.000 Schüler seien noch vor Unterrichtsbeginn wieder nach Hause geschickt worden, teilten Schulverwaltung und Polizei mit. Los Angeles ist der zweitgrößte Schuldistrikt in den Vereinigten Staaten nach New York.

Nach der Schließung der Schulen wurde bekannt, dass auch New York Ziel der Drohung geworden war. Hier jedoch ergriffen die Behörden keine größeren Maßnahmen. New Yorks Polizeichef William Bratton erklärte, er glaube, dass die Verwaltung in Los Angeles überreagiert habe. Der Verfasser der Botschaft habe zwar behauptet, Dschihadist zu sein, jedoch Fehler gemacht, aus denen hervorgegangen sei, dass er ein Scherzbold sei.

Kein Durchkommen: Alle Schulen in Los Angeles blieben zu (Bild: Reuters)
Kein Durchkommen: Alle Schulen in Los Angeles blieben zuBild: Reuters/J. Redmond

"Früh am Morgen erhielten wir eine elektronische Bedrohung, in der die Sicherheit von unseren Schulen erwähnt wird", teilte der für Schulen zuständige Polizeichef von Los Angeles, Steven Zipperman, mit. "Wir haben beschlossen, unsere Schulen heute zu schließen, bis wir vollständige Gewissheit haben, dass sie sicher sind."

Shannon Haber, Sprecherin der Schulbehörde, erklärte, die Drohung habe ein Mitglied der Schulbehörde per E-Mail erreicht und sei von einer IP-Adresse in Frankfurt am Main in Deutschland abgeschickt worden. Das bedeutet aber nicht, dass sich der Verfasser tatsächlich in Deutschland aufgehalten hat, da über IP-Adressen auch ein Standort vorgetäuscht werden kann. Die Nachricht sei über das normale Maß von Drohungen, die beinahe täglich eingingen, hinausgegangen, teilten die Behörden mit.

Der Autor der E-Mail habe sich als Dschihadist ausgegeben und mit dem Einsatz von Nervengas gedroht, sagte der kalifornische Parlamentarier Brad Sherman dem US-Sender CNN nach Einsicht des Schreibens. Von 32 Komplizen sei die Rede. Sherman zog die Glaubwürdigkeit der E-Mail in Zweifel. Sie habe Tippfehler enthalten und einen "pornografischen Bezug zu einem Körperteil", den Dschihadisten eher nicht herstellen würden.

Angst vor einem zweiten San Bernardino

Die Schulbehörden durchsuchten alle Schulen nach möglichen Sprengsätzen oder Waffen. "Ich glaube, es ist wichtig, diese Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wenn man bedenkt, was kürzlich passiert ist", sagte der Superintendent der Schulbehörde, Ramon Cortines.

Im kalifornischen San Bernardino, nur eine gute Autostunde von Los Angeles entfernt, waren vor zwei Wochen bei einer Attacke auf eine öffentliche Einrichtung 14 Menschen sowie die beiden Angreifer getötet worden. Das FBI hatten den Angriff als Terrorakt gewertet.

stu/Ba/fab (afp, dpa, rtr)