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Duell auf Augenhöhe?

Andreas Sten-Ziemons (mit sid, dpa)22. September 2014

Am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga reist Aufsteiger SC Paderborn als Tabellenführer zum Rekordmeister FC Bayern. Und während die Paderborner sich freuen, sind die Bayern eher genervt von der Konstellation.

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Fußball Bundesliga 4. Spieltag SC Paderborn - Hannover 96
Bild: Getty Images/Christof Koepsel

Der SC Paderborn bringt frischen Wind in die Bundesliga und darf sich nach vier Spielen über die Tabellenführung freuen. Und bereits drei Tage nach dem ersten Bundesliga-Heimsieg der Klubgeschichte geht es nach München zum Spiel gegen den FC Bayern München. Ein nächstes Highlight für den Aufsteiger. Logischerweise sind die Bayern haushoher Favorit, doch nach den überzeugenden Leistungen der Paderborner in den vergangenen Wochen dürften auch die Münchener entsprechend Respekt vor dem Aufsteiger haben. In den Interviews nach dem enttäuschenden 0:0 in Hamburg zeigten sich die Bayern-Akteure wenig begeistert vom anstehenden Duell mit dem Außenseiter aus Paderborn, der nun ausgerechnet als Tabellenführer nach München kommt.

"Was soll ich dazu sagen? Wir müssen auf uns schauen", meinte Bayern-Kapitän Philipp Lahm kurz angebunden. Und auch der sonst so eloquente Thomas Müller war reichlich schmallippig: "Die machen das sicherlich gut. Die haben auch einen Plan, wie jede Mannschaft in der Liga. Aber viel kann ich dazu nicht sagen. Wir müssen gewinnen - wie in jedem Spiel." Der Saisonstart der Bayern ist mit zwei Siegen und zwei Unentschieden nämlich bislang noch nicht so, wie man ihn sich beim Rekordmeister vorgestellt hatte. Ein extra-ambitionierter Aufsteiger, der zum "Spiel des Jahres" in München antritt und nichts lieber täte, als dem großen FC Bayern ein Bein zu stellen, kommt da eher ungelegen.

Fußball FC Bayern-Kapitän Philipp Lahm (Foto: Revierfoto)
Bayern-Kapitän Philipp LahmBild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

"Harte Arbeit und kein Zufall"

Tatsächlich ist die Partie für die Gäste kein Spiel wie jedes andere, sondern eine Begegnung, von der man lange Zeit noch nicht einmal zu träumen gewagt hat. "Das ist für uns ein besonderes Spiel, denn es war in der vergangenen Saison lange Zeit eine große Motivation", sagt Paderborns Trainer André Breitenreiter. "Nachdem wir in der Zweiten Liga bei 1860 München eingelaufen sind, das Stadion blau war und 20.000 Zuschauer da waren, wollten wir unbedingt einmal dort einlaufen wollen, wenn das Stadion rot leuchtet und es voll ist." Voller Vorfreude reisen die Paderborner daher nun nach München. Breitenreiter spricht davon, das Spiel "einfach nur genießen" zu wollen. Das Ergebnis sei dabei nicht in erster Linie entscheidend. Trotzdem, so Breitenreiter: "Wir fahren nach München, um dort unser Bestes abzuliefern."

Fußball Bundesliga Hamburger SV und SC Paderborn 07, Trainer André Breitenreiter (Foto: Oliver Hardt/Bongarts/Getty Images)
Breitenreiter: "Es ist eine schöne Momentaufnahme, aber wir wissen, dass wir nicht lange Erster bleiben werden."Bild: Getty Images/Oliver Hardt

Und das war an den vergangenen vier Spieltagen alles andere als schlecht: Paderborn ist noch ungeschlagen und blieb drei Mal in Folge ohne Gegentor. "Alles bei uns ist das Produkt harter Arbeit und kein Zufall", erklärt Breitenreiter und will auch angesichts des tollen Saisonauftakts nicht in Euphorie verfallen. "Es werden auch Phasen kommen, in denen es vielleicht nicht so leicht ist, Punkte einzusammeln und in denen wir vielleicht das eine oder andere Mal verlieren werden. Und dann wird es sich zeigen, ob wir dann noch alle zusammenhalten und nicht die Nerven verlieren", prophezeit der 40-Jährige. "Für uns geht es ausschließlich darum, die Klasse zu halten und das ist noch ein ganz weiter Weg." Nächste Station: die Allianz-Arena in München am Dienstagabend.

Schalke in Bremen aus der Krise?

Neben Tabellenführer Paderborn und den Bayern müssen am Dienstagabend auch die Schalker ran. Der kriselnde FC Schalke 04 spielt bei Werder Bremen und versucht, endlich den ersten Saisonsieg zu schaffen. Außerdem empfängt die TSG 1899 Hoffenheim den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt spielt gegen den FSV Mainz 05. Am Mittwochabend trifft Borussia Dortmund auf den VfB Stuttgart, Bayer 04 Leverkusen spielt gegen den FC Augsburg, Borussia Mönchengladbach empfängt den Hamburger SV, Hannover 96 spielt gegen den 1. FC Köln und Hertha BSC bekommt es mit dem VfL Wolfsburg zu tun.