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Leben in Duisburg

13. September 2010

Jeder zehnte Student in Duisburg kommt aus dem Ausland, in manchen Fächern sogar jeder vierte. Deshalb fühlen sich gerade Gaststudenten besonders wohl hier - zumal Duisburg beides hat: städtisches Flair und grüne Oasen.

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Weidende Schafe vor einem stillgelegten Hüttenwerk in Duisburg (Foto: dpa)
Grüne Idylle in IndustriekulisseBild: picture-alliance/ dpa

"In Duisburg leben Menschen aus allen Ecken der Welt. Das hat mich überzeugt, zum Studium hierhin zu kommen", sagt eine Studentin aus Sierra Leone. Mehr als 3500 der 30.000 Studierenden der Universität Duisburg-Essen kommen aus dem Ausland: 130 Nationen lernen hier gemeinsam, besonders viele kommen aus Europa und Asien.

Duisburg ist eine "ehrliche" Stadt

Die Studentin aus Sierra Leone hat sich für ein Zimmer im Studentenwohnheim entschieden, mit Gemeinschaftsküche und -bad. Mit knapp 200 Euro ist das bezahlbar, und beim gemeinsamen Kochen hat sie schnell die ersten Freundschaften geschlossen. Doch selbst wer ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft oder ein eigenes Apartment bevorzugt, hat in Duisburg Glück. Denn die Mieten sind hier wesentlich niedriger als in anderen deutschen Hochschulstädten wie Köln, Düsseldorf, Hamburg oder München.

"Duisburg ist eine ehrliche Stadt", sagen die Einheimischen liebevoll. Hier passt vieles nicht zusammen, weniges ist repräsentativ und manches schräg. Doch die Duisburger tragen ihr Herz auf der Zunge - und gerade das macht die Stadt als Universitätsstadt so charmant.

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Innenhafen Duisburg (Foto: picture-alliance / Bildagentur Huber)
Moderne Architektur am Duisburger InnenhafenBild: picture-alliance / Bildagentur Huber

Und es sei immer etwas los, die Studentin aus Sierra Leone, vor allem im Studentenviertel Neudorf-Nord, mit seinen vielen Kneipen und kleinen Restaurants. Im internationalen Café des Studentenwerks trifft sie ihre Freundinnen. Und abends geht’s ins Filmforum am Dellplatz, ins Theater der Stadt Duisburg nahe der Königstraße oder in eine der Cocktailbars am modern umgebauten Innenhafen. Die Kulturzentrale "HundertMeister" und das Kleinkunsttheater "Die Säule" im Dellviertel bieten Konzerte, Kleinkunst und Kabarett zu fairen Preisen - und an warmen Sommerabenden locken die umliegenden Straßencafés.

Wenn die Studierenden sich vom Lernen erholen möchten, haben sie es nicht weit. Der berühmte Duisburger Zoo am Stadtwald ist nur einen Steinwurf vom Campus entfernt. Im benachbarten Sportpark Wedau, einem der größten und vielfältigsten Sport- und Naherholungsgebiete Deutschlands, bekannt durch seine Sechs-Seen-Platte, hat die Studentin aus Sierra Leone ihr neues Hobby entdeckt: die Regattabahn. Und rund um Duisburg laden zahlreiche Routen zu ausgiebigen Fahrradtouren in die Umgebung ein.

Wo bis in die 1980er-Jahre die Hochöfen brannten und das Eisen floss, kann man inzwischen - im 200 Hektar großen "Landschaftspark Duisburg-Nord" - die Industriegeschichte der Ruhrpott-Stadt erkunden, an den Steilwänden des ehemaligen Erzbunkers emporklettern oder ins "RauchRevierGasometer" hinabtauchen.

Quer durchs Ruhrgebiet zum Nulltarif: Mit dem NRW-Studententicket

Nachtkulisse Landschaftspark Duisburg-Nord (Foto: Duisburg)
Industriegeschichte im Landschaftspark Duisburg-NordBild: Duisburg

Ein Vorteil Duisburgs, den insbesondere die reisefreudigen Studierenden aus dem Ausland zu schätzen wissen, ist die Lage der Stadt. Die 500.000-Einwohner-Stadt liegt am westlichen Rand des Ruhrgebiets. Innerhalb von weniger als einer Stunde mit dem Zug sind die Städte entlang von Rhein und Ruhr erreichbar, im Ruhrgebiet etwa Oberhausen, Essen, Bochum und Dortmund, im Rheinland Düsseldorf, Köln und Bonn.

Das besondere Highlight: Alle Studierenden in Nordrhein-Westfalen bekommen mit der Immatrikulation automatisch das NRW-Ticket - zur kostenfreien Fahrt in allen Bussen, Regional- und Straßenbahnen in ganz Nordrhein-Westfalen. Die Studentin aus Sierra Leone hat das schon sehr oft genutzt: "Als Studierende sollte man nicht nur in der Stadt bleiben, in der man studiert, sondern die ganze Region kennen lernen."


Autorin: Svenja Üing
Redaktion: Stephanie A. Hiller