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Uganda: DW Akademie eröffnet Büro in Kampala

Vera Tellmann
11. Oktober 2017

Mit der Präsenz in der ugandischen Hauptstadt Kampala stärkt die DW Akademie – gemeinsam mit ihren Partnern vor Ort – ihr Engagement für die internationale Medien- und Meinungsfreiheit.

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Uganda, Medienentwicklung, DW Akademie
Bild: DW/M.Ohlsen

Gerd Müller, Bundesminister für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ), unterstützt den Schritt der DW Akademie: „Zusammen mit der DW Akademie setzen wir uns gezielt für Meinungs-, Informations- und Pressefreiheit ein. Das Recht, sich frei zu informieren und mitzuteilen, ist ein Menschenrecht. Nur wenn Menschen in der Lage sind, sich frei zu informieren und zu äußern, können sie auch ihre Rechte einfordern. Ganz besonders freut mich, dass wir in Uganda zusammen mit der DW Akademie die Journalistenausbildung im ländlichen Raum unterstützen und der Aufbau von lokalen Radiostationen gelungen ist.“

Mit ihren Projekten fördert die DW Akademie die unabhängige Berichterstattung in Uganda, stärkt interaktive Jugendmedien und schult die kritische Medienkompetenz junger Menschen. Ute Schaeffer, stellvertretende Direktorin der DW Akademie: „Als strategischer Partner des BMZ wollen wir dazu beitragen, dass Medien in Uganda unabhängig berichten und der Zivilgesellschaft eine Stimme geben. Drei von vier Ugandern sind jünger als 30 Jahre. Diese junge Generation wollen wir befähigen, Medien aktiv und verantwortungsvoll zu nutzen, ihre Themen auf die Agenda zu setzen und so zur Entwicklung ihres Landes beizutragen.“

Uganda, Medienentwicklung, DW Akademie
Bild: DW/M.Ohlsen

Die Themen und Belange junger Menschen finden in den traditionellen Medien bislang kaum Beachtung. Um die nächste Generation von Journalisten für die junge Zielgruppe zu sensibilisieren, werden Jugendmedien in Praxisworkshops thematisiert. Die DW Akademie führt die Workshops  in Kooperation mit journalistischen Ausbildungsinstitutionen durch. 

Gemeinsam mit den Partnern Uganda Radio Network (URN) und Centre for Media Literacy and Community Development (CEMCOD) hat die DW Akademie ein landesweites Netzwerk von mehr als 250 Bürgerreportern und -reporterinnen etabliert. Sie liefern Informationen aus ihren Gemeinden an lokale Radiosender zu. So wird die Nachrichtendichte in strukturschwachen Gebieten gestärkt und benachteiligten Gruppen, vor allem Mädchen und Frauen, eine Stimme gegeben. In Gesprächsrunden mit lokalen Entscheidungsträgern werden die Berichte der Bürgerreporter regelmäßig mit Menschen aus den Gemeinden diskutiert, um Lösungsansätze für lokale Probleme zu finden.
 
Ferner kooperiert die DW Akademie in Kampala mit dem Hub for Investigative Media (HIM): HIM bietet Weiterbildungs- und Beratungsangebote für Journalisten, Blogger und Menschenrechtsaktivisten und informiert mit einer digitalen Plattform rund um die Themen Recherchejournalismus und Sicherheit für Journalisten. 

Aus Südsudan hat die DW Akademie aufgrund der prekären Sicherheitslage zahlreiche Maßnahmen in das Nachbarland Uganda verlagert: Unter anderem werden südsudanesische Exiljournalisten in Flüchtlingslagern zu „Mobile Reportern“ weiterqualifiziert und mit lokalen Radios vernetzt, um die Verständigung zwischen Geflüchteten und der Bevölkerung des Aufnahmelandes zu fördern. Im Juni 2017 gründete sich das Cross Border Network, ein Zusammenschluss aus 24 südsudanesischen und nordugandischen Radiostationen. Der Schwerpunkt der Berichterstattung liegt auf Flüchtlingsthemen, mit Berichten aus den Flüchtlingssiedlungen sowie auf dem Austausch von Informationen und Sendungen.

Uganda zählt seit 2014 zu den vom BMZ geförderten Fokusländern der DW Akademie. 2016 bestätigte das ugandische Finanzministerium den Status der DW Akademie unter dem Abkommen zur technischen Zusammenarbeit zwischen der deutschen und ugandischen Regierung von 1964 und schuf damit die formalen Voraussetzungen für die offizielle Büroeröffnung.