DW Akademie in Burkina Faso | Afrika | DW | 16.03.2023
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Afrika

DW Akademie in Burkina Faso

Um den Zugang zu Information und die kritische Auseinandersetzung mit Medien zu stärken, fördern wir den journalistischen Nachwuchs, die Medienkompetenz von Jugendlichen und nachhaltige Strategien gegen Desinformation.

Nach dem Zusammenbruch des 27-jährigen autokratischen Regimes von Blaise Compaoré wurde in Burkina Faso 2015 ein demokratisch legitimiertes System etabliert. Im Januar 2022 kam es zu einem Militärputsch, bei dem die gewählte Regierung von Staatspräsident Kaboré abgesetzt wurde. Acht Monate später brachte ein neuer Putsch den 34-jährigen Hauptmann Ibrahim Traoré an die Macht. Die politische Lage in Burkina Faso ist seit Jahren instabil, das Land ist zum Sinnbild für den sich ausbreitenden Terror in der Sahelzone geworden. Mehrere tausend Menschen sind seit 2015 durch Terrorangriffe gestorben. Rund zwei Millionen Menschen gelten als intern vertrieben.

Im Hinblick auf Pressefreiheit galt Burkina Faso lange Zeit als eine der Erfolgsgeschichten Afrikas. In der Rangliste der Pressefreiheit 2022 von Reporter ohne Grenzen belegt es den 41. Platz von 180. Nach dem Sturz von Blaise Compaoré nutzten die Medien ihre neu gewonnenen Freiheiten. Im Juni 2019 wurde jedoch das Strafgesetzbuch verschärft. Medienschaffenden drohen seitdem Haftstrafen von bis zu zehn Jahren, wenn sie über militärische Operationen berichten. Die zunehmende Gewalt in jüngster Zeit und die politische Instabilität stellen ein ernsthaftes Risiko für die Sicherheit von Journalist*innen und den Zugang zu Informationen dar.

Die Bevölkerung in Burkina Faso hat keinen ausreichenden Zugang zu verifizierten, relevanten und lokalen Informationen. Sie ist wachsender Desinformation besonders durch Soziale Medien ausgesetzt. Vor allem Frauen in ländlichen Gebieten, Binnengeflüchtete sowie Jugendliche können sich nicht ausreichend informieren und Gehör für ihre Anliegen verschaffen. Extremistischer Terror verschärft die Lage. In den Nachbarländern Mali und Niger ist die Situation ähnlich.


Unser Engagement

Das Projekt ermöglicht vulnerablen Bevölkerungsgruppen in Burkina Faso, Mali und Niger einen besseren Zugang zu verifizierten, relevanten, lokalen Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten am gesellschaftlichen Diskurs. In einer fragilen Sicherheitslage trägt die DW Akademie so zum sozialen Zusammenhalt bei. Die Resilienz benachteiligter Bevölkerungsgruppen gegenüber radikaler Propaganda wird gestärkt.

Der Projektpartner Fasocheck bildet Medienschaffende, vor allem Bürgerjournalist*innen von Community Radios aus Burkina Faso, Mali und Niger in Verifizierung und Faktencheck aus. Gemeinsam mit dem Projektträger Réseau d’Initiatives de Journalistes (RIJ) entwickelt die DW Akademie innovative Dialogformate, die vor allem vulnerable Bevölkerungsgruppen im Fokus haben. Die Plattform für konfliktsensiblen Journalismus PaxSahel greift die Themen Faktencheck und innovative Dialogformate auf und verbreitet sie über Netzwerke in Mali und Niger in der Region. Damit die Angebote auch genutzt werden können, entwickelt die NRO EducommunicAfrik zielgruppenspezifische Module für die Vermittlung von Medienkompetenz (Media and Information Literacy, MIL).

Mittelgeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

Program Director: Carine Debrabandère

Einsatzorte: Ouagadougou, Ziniaré, Ouahigouya, Banfora, Fada N’Gourma

Partner vor Ort: La Voix du Paysan, Radio Vénégré, Radio Munyu, Radio Tin Tua, EducommunicAfrik, Réseau d’Initiatives de Journalistes (RIJ, Ouagadougou), Réseau des journalistes sensibles aux conflits (Niamey, Niger), Réseau SKBo (Sikasso, Mali), Centre National de Presse-Norbert Zongo


Schwerpunkte: Gesellschaftliche Teilhabe, Qualifizierung, Mitsprache benachteiligter Bevölkerungsgruppen, (lokale) partizipative Medienangebote und Bürgermedien, Konflikt und Medien/ konfliktsensible Berichterstattung, Professionalität und Netzwerke im Journalismus, Media and Information Literacy (MIL)

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