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DW-Medienakademie verbreitet die "Stimme der Freiheit"

Katrin Matthaei7. Januar 2004

Die neue Medien-Akademie der DW bildet künftig eigene Nachwuchskräfte sowie Medienfachleute aus Entwicklungsregionen journalistisch aus. Zudem plant sie interkulturelle Beratung von Unternehmen und Organisationen.

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Heimat der Medien-Akademie: Die Deutsche Welle in BonnBild: AP

Interkulturelle Medienkompetenz ist das Zauberwort, mit dem die neue Akademie der Deutschen Welle zum Jahresbeginn 2004 an den Start gegangen ist. Sie hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt. Denn unter der DW-Akademie sind nun vier Bildungsprogramme der Deutschen Welle zusammengefasst.

Erik Bettermann
Erik Bettermann, Intendant Deutsche Welle, BonnBild: DW/Eduard Fiegel

Die Weiterbildung von Journalisten aus Entwicklungsregionen im Sinne eines aufgeklärten Journalismus steht in der Akademie im Vordergrund, wie Deutsche-Welle-Intendant Erik Bettermann sagt. Sie wolle die "Stimme der Freiheit" dort verbreiten, wo es Ein-Parteien-Rundfunkanstalten gebe oder Rundfunkanstalten unter Diktatoren. Die Akademie solle auch mit dazu beizutragen, dass diese Welt sich stärker in eine demokratische Form weiter entwickelt.

Kleine UNO

Mit ihren Mitarbeitern aus über sechzig Nationen und ihrem Programm, das in dreißig Sprachen gesendet wird, ist die Deutsche Welle in Bonn so etwas wie eine "kleine UNO". Seit 1965 haben die Deutsche-Welle-Fortbildungszentren Hörfunk und Fernsehen knapp 18.000 Journalisten aus Entwicklungsregionen ausgebildet. Ein aktuelles Beispiel: Das Fortbildungszentrum Fernsehen bildet zurzeit afghanische Journalisten in der Produktion von Fernsehnachrichten aus. Aber auch afrikanische Journalisten werden von den beiden DW-Fortbildungszentren geschult, erklärt Gerda Meuer, Leiterin der neuen DW-Akademie.

In der neuen Akademie ist jetzt auch die Ausbildung der eigenen journalistischen Nachwuchskräfte zu Hause. Jährlich bildet die Deutsche Welle rund dreißig Volontäre aus. 2004 gibt es erstmals einen Volontärsjahrgang, zu dem neben deutschen auch ausländische Nachwuchskräfte für die Fremdsprachenredaktionen gehören, vor allem aus afrikanischen Ländern.

Neues Standbein

Ein ganz neues Standbein will sich der deutsche Auslandssender jetzt mit so genannten interkulturellen Medientrainings aufbauen. Ausländische Journalisten der Deutschen Welle sollen Führungskräfte aus deutschen Unternehmen und Verbänden auf ihren Medienauftritt in den jeweiligen Regionen vorbereiten. Hier ist der Bedarf sehr hoch, erklärt Gerda Meuer und erzählt ein Beispiel: "Es wurde ein Manager des Pharmakonzerns Bayer nach Kasachstan geschickt. Das war genau zu dem Zeitpunkt, als der Lipobay-Skandal bei Bayer hoch kochte. Dann ist dieser Manager natürlich von den kasachischen Medien mit Fragen bestürmt worden. Und er war absolut hilflos, er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Da können wir natürlich helfen."

In den kommenden Jahren will die Akademie mit ihren interkulturellen Medientrainings zu den fünf Top-Anbietern solcher Programme in Deutschland gehören. Diese neue Einnahmequelle soll weitere Fortbildungsprogramme für die Entwicklungsregionen ermöglichen. Die werden derzeit vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit finanziert.