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DW-TV

Focus auf Nachrichten und Information - Via Satellit und Rebroadcaster weltweit empfangbar Das dreisprachige Informationsprogramm

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"Quadriga" - das Talk-Format auf DW-TV: Moderatorin Melinda Crane mit Gästen

"Hier ist aus Berlin das Journal von DW-TV. Ich bin Birgit Keller. Guten Tag." 8.00 Uhr in der Hauptstadt. Zeit für die Nachrichtensendung des deutschen Auslandsfernsehens. Es folgen zehn Minuten Aktuelles aus allen Teilen der Welt mit besonderem Augenmerk auf Deutschland und Europa. Dann die Wirtschaft: Neues von den Finanzmärkten und aus den Unternehmen. Das anschließende Tagesthema liefert Hintergründe zum aktuell wichtigsten Ereignis.

In der Voltastraße in Berlin hat die Deutsche Welle ihre Fernsehaktivitäten konzentriert. DW-TV ist 24 Stunden via Satellit weltweit präsent - im stündlichen Wechsel auf Deutsch und Englisch, in Europa und Amerika auch zwei Stunden auf Spanisch. Hinzu kommen seit dem vergangenen Jahr Programmfenster in Arabisch sowie in Dari und Paschtu, den beiden Landessprachen in Afghanistan.

Für Multiplikatoren und Entscheidungsträger

Gestartet wurde DW-TV im April 1992. Im Zuge der deutschen Einheit entstand aus dem Nukleus RIAS TV das deutsche Auslandsfernsehen. Als der damalige Intendant Dieter Weirich, assistiert vom seinerzeit in Berlin "Regierenden", Eberhard Diepgen, den Roten Knopf drückt, gehen zunächst sechs Stunden Programm (in Deutsch und Englisch) via Satellit in die Welt. Schon einige Monate später wird das Programm auf 14 Stunden, im Juli 1993 auf 16 Stunden aufgestockt. Jetzt kommt Spanisch als dritte Sendesprache hinzu. Seit 1995 wird rund um die Uhr gesendet.

Das inhaltliche und strukturelle Konzept des Programms werden mehrfach angepasst und fortgeschrieben - stets im Lichte der internationalen Entwicklung, der Zielgruppenanalyse und nicht zuletzt der Einbettung in ein effizientes Gesamtkonzept der medialen Außendarstellung Deutschlands. Die bedeutendste Zäsur ist die Neupositionierung zum 1. Januar 1999: Seither legt DW-TV den Focus auf Nachrichten, Information und Kultur. Wichtigste Zielgruppe sind Multiplikatoren im Ausland mit Interesse an Deutschland und Europa.

"Journal", die 30-minütige Nachrichtensendung, wird zum Flaggschiff: stündlich im Programm, im Wechsel Deutsch und Englisch, zweimal am Tag auch Spanisch. Die Magazine - etwa "Made in Germany", das Wirtschaftsmagazin, "Europa Aktuell" aus Brüssel oder "Kultur-Galerie" - schärfen das neue Profil nachhaltig. Die Dokumentationen und Reportagen auf dem Sendeplatz "Im Focus" decken ein breites Themenspektrum ab.

Diese Neuausrichtung macht allerdings den Verzicht auf einige, insbesondere bei Deutschen bzw. deutschsprachigen Zuschauern im Ausland lieb gewordene Unterhaltungsformate, etwa Talk und Volksmusik, unumgänglich. Für diese Zielgruppe wird deshalb ein zusätzlicher, rein deutschsprachiger und stärker auf Unterhaltung ausgerichteter Kanal angestrebt. Konzipiert als Gemeinschaftsprojekt von DW, ARD und ZDF kann GERMAN TV im März 2002 von Berlin aus auf Sendung gehen - zunächst als Pay-TV für die USA.

Gewachsene Reputation

DW-TV kann in mehr als 200 Millionen Haushalten direkt empfangen werden. Hunderte Partnersender übernehmen es - ganz oder in Teilen - und strahlen es wieder aus. DW-TV wird in Kabelnetze eingespeist und gehört auf allen Kontinenten in maßgeblichen Hotels zehntausendfach zum Zimmerservice.

Das Programm wird geschätzt: Eine Erhebung des Instituts für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover aus dem Jahr 2000 stellt nicht nur fest, dass DW-TV bei der Kernzielgruppe der Multiplikatoren und Entscheidungsträger ankommt. Das deutsche Auslandsfernsehen schneidet auf wichtigen Feldern im internationalen Vergleich sogar besser ab als BBC World und CNN: Das Programm aus Berlin wird von den Befragten als wichtiger, objektiver und kosmopolitischer beurteilt.

Weitere Profilierung durch Regionalisierung

Ein bedeutender Aspekt im DW-Profil ist die Regionalisierung der Angebote. Das gilt für Hörfunk und Fernsehen. So öffnete DW-TV im vergangenen Jahr gleich zwei Programmfenster: Über den Satelliten Nilesat geht nun täglich ein dreistündiges Arabisches Programm an Zuschauer in mehr als 20 Ländern, von Marokko bis Saudi-Arabien, auch in große Teile von Mali, Niger, Tschad und dem Sudan. Mehr als zehn Millionen Haushalte können das Signal empfangen. "Damit will sich DW-TV als europäische Alternative stärker positionieren und einen Beitrag zum Dialog mit der islamischen Welt leisten", so das erklärte Ziel von Intendant Erik Bettermann.

Ein weiterer Service ist gezielt für das Afghanische Fernsehen: Nachrichten aus aller Welt werden in Berlin von afghanischen Kollegen in den Landessprachen Dari und Paschtu zusammengestellt und aufgezeichnet, dann nach Kabul überspielt und vom dortigen Fernsehen zur Hauptsendezeit ausgestrahlt. Ergänzt wird diese Medienhilfe durch weitere Programme - Dokumentationen aus Wissenschaft und Sport etwa - sowie durch technische Hilfe.

Seit 1963 im Fernsehgeschäft

Mehr als elf Jahre DW-TV via Satellit - das ist keineswegs ein umfassender Blick auf die Fernsehaktivitäten der DW. Die Erfahrungen im globalen Fernsehgeschäft reichen vielmehr in das Jahr 1963 zurück. Damals verschickte die DW von Köln aus erstmals die sprachlich adaptierte Fassung eines deutschen Filmbeitrags ins Ausland - erster Abnehmer war eine Partnerstation im Sudan. Zwei Jahre später wird für Transkiption und Vertrieb deutscher TV-Produktionen die Gesellschaft TransTel gegründet. Die DW übernimmt - als einer der Gesellschafter - Auswahl und Bearbeitung der Programme sowie den Erwerb der Rechte im Ausland. Ab 1983 produziert die DW auch Fernsehprogramme in Eigenregie - viele Jahre lang etwa das Magazin Schauplatz Deutschland.

1998 werden die Aufgaben der TransTel - die GmbH wird aufgelöst - vollständig in die DW integriert. Jährlich gehen auf diese Weise weiterhin Hunderte Programmstunden in vielen Sprachen in alle Welt. Adaption und Versand erfolgen jetzt in der Voltastraße in Berlin, dem TV-Standort der Deutschen Welle.

September 2003