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E-Mail-Affäre: Clinton war zu "bequem"

11. März 2015

Im Umgang mit ihren E-Mails während der Amtszeit als US-Außenministerin hat Hillary Clinton Fehler eingeräumt. Den Vorwurf der Geheimniskrämerei will sie jedoch nicht auf sich sitzen lassen.

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Hillary Clinton (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Ich hielt es für einfacher, nur ein Gerät für meine Arbeit und meine persönlichen E-Mails mit mir zu tragen als zwei", erklärte Hillary Clinton in Washington. Dienstliche und private Korrespondenz von einem Gerät abzuwickeln, sei einfach "bequemer" gewesen. Im Rückblick wäre es besser gewesen, ein zweites Konto zu nutzen und ein zweites Telefon bei sich zu haben.

Zugleich stellte die 67-Jährige klar, dass sie in ihren vier Jahren als US-Außenministerin keine Regeln verletzt und selbst auch kein als geheim eingestuftes Material verschickt habe. Zudem sei ihr privater Server vor Hackerangriffen geschützt gewesen. "Ich habe mich vollständig an jede Vorschrift gehalten."

Clinton reagierte auf einen Bericht der "New York Times", wonach sie während ihrer Amtszeit von 2009 bis 2013 den gesamten dienstlichen Mailverkehr über ein privates Konto abgewickelte. Alle Daten wurden demach auf einem Server gespeichert, der in Clintons Anwesen im Bundesstaat New York steht. Damit hätte sie möglicherweise gegen Gesetze verstoßen, wonach die Korrespondenz von Amtsträgern Regierungseigentum ist. Die oppositionellen Republikaner werfen Clinton Geheimniskrämerei vor.

"Beispielloser Schritt"

Als Reaktion auf die scharfe Kritik hatte Clinton bereits vergangene Woche das US-Außenministerium gedrängt, ihre elektronische Post zu überprüfen und öffentlich zugänglich zu machen. Das State Departement kündigte nun an, dies auch zu tun. Ministeriumssprecherin Jen Psaki sagte, zunächst würden Clintons Mails überprüft, was voraussichtlich mehrere Monate dauern werde. Danach werde die elektronische Post - zum Teil geschwärzt - ins Internet gestellt. Die Korrespondenz umfasst rund 55.000 Seiten. Details über Clintons Privatleben sollen unter Verschluss bleiben.

Clinton sprach von einem "beispiellosen Schritt", um Zweifel auszuräumen. Als mögliche Kandidatin der Demokratischen Partei für die Präsidentenwahl 2016 scheint sie sich um größtmögliche Transparenz zu bemühen. Bei den Demokraten gelten inzwischen aber auch andere Kandidaten für die Nachfolge von Präsident Barack Obama als denkbar. Darunter sind Vizepräsident Joe Biden oder der ehemalige Gouverneur von Maryland, Martin O'Malley. Mit der Senatorin Elizabeth Warren zählt auch eine weitere Frau zum Kreis möglicher innerparteilicher Clinton-Konkurrenten.

wa/kle (rtr, dpa, afp)