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E-Zigaretten-Verbot für Jugendliche kommt

Andreas Gorzewski23. April 2015

Der Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas an Kinder und Jugendliche soll möglichst rasch verboten werden. Das Verbot soll für entsprechende Produkte mit und ohne Nikotin gelten.

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E-Shishas (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

E-Zigaretten und E-Shishas sollen künftig nicht mehr in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelangen. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) kündigten ein Verkaufsverbot an. Dabei sollen elektronische Zigaretten und Wasserpfeifen ohne Nikotin mit den entsprechenden Produkten mit Nikotin gleichbehandelt werden. Bislang fallen die E-Rauchwaren unter eine Gesetzeslücke, weil sie keinen Tabak enthalten. Stattdessen werden Flüssigstoffe vernebelt und inhaliert.

Schwesig und Schmidt begründeten das Verbot mit der Gesundheitsgefährdung der Minderjährigen. Neue Studien belegen den Ministern zufolge, dass die Flüssigstoffe, die in den Zigaretten und Shishas verdampft werden, auch ohne den Zusatz von Nikotin die Gesundheit gefährden. Einige Stoffe stehen demnach im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Außerdem inhalieren die Jugendlichen feine Partikel, die das Lungenwachstum beeinträchtigen, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung und das Deutsche Krebsforschungszentrum feststellten.

E-Shishas gewöhnen ans Rauchen

Experten sehen Kinder und Jugendliche vor allem durch E-Shishas gefährdet, die wie bunte Stifte aussehen und nach Früchten oder Zuckerwatte schmecken. Außerdem können sie ans Rauchen gewöhnen. Um die Produkte zu verbieten, muss das Jugendschutzgesetz geändert werden. Schwesig drängt dabei zur Eile. Sie will den Entwurf nach eigenen Angaben so schnell wie möglich ins Kabinett einbringen.

Ein Mann raucht eine E-Zigarette (Foto: dpa)
E-Zigarette verbreiten keinen TabakqualmBild: picture-alliance/dpa

Die Drogenbeauftragte Marlene Mortler begrüßte die Verbotspläne. Neueste Zahlen zeigten, dass im vergangenen Jahr unter den 16- bis 19-Jährigen mehr als jeder Vierte schon mal E-Zigaretten ausprobiert habe. Ein Jahre zuvor seien es nur acht Prozent gewesen. "Der sprunghafte Anstieg zeigt die fatale verlockende Wirkung der neuen E-Produkte auf Kinder und Jugendliche", sagte Mortler der Deutschen Presse-Agentur.

Das Verkaufsverbot soll auch für den Versand- und Internethandel gelten. Die strengeren Regeln für den Handel mit nikotinfreien E-Zigaretten sind Teil der neuen EU-Tabakrichtlinie, die bis spätestens Anfang 2016 deutsches Recht werden soll.

ago/sti (dpa/afp)