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Gegen Plastikmüll, für die Verkehrswende

22. April 2018

Ein Strohhalm hier, eine Plastiktüte da - am aktuellen Tag der Erde rückt das Earth Day Netzwerk das Plastikmüll-Problem in den Fokus. In Deutschland blickt man auch auf das Thema Verkehr.

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Elfenbeinküste Mann sammelt Plastik-Müll aus Abwasserkanal
Bild: Getty Images/AFP/S. Kambou

"Stopp der Plastik-Verschmutzung" - steht in großen Buchstaben auf der Startseite der Earth Day Organisation in Washington. Ein Link führt zu einem Rechner, mit dem man seinen Plastikverbrauch und damit auch die Menge des eigenen Plastikmülls feststellen lassen kann.

Mit einem persönlichen Plastikmüll-Tagebuch können Verbraucher überschauen, welche Mengen sie täglich, im Monat und jährlich produzieren, und wo sie Plastik vermeiden, einsparen oder recyceln können, schreibt die Earth Day Organisation anlässlich des diesjährigen Tags der Erde an diesem Sonntag. Weltweit seien bisher insgesamt 8,2 Milliarden Tonnen Plastik hergestellt worden, nur neun Prozent dieser Abfallmenge würden recycelt.

35 Millionen Tonnen Plastikmüll

Die Umweltprofessorin Jenna Jambeck von der University of Georgia rechnete in einer Studie, die 2015 in der Zeitschrift "Science" erschien, mit fast 9 Millionen Tonnen Plastik, das pro Jahr in den Ozeanen und Küsten der Welt landet. Jährlich werden rund um die Erde mehr als 35 Millionen Tonnen Kunststoffmüll produziert, etwa ein Viertel davon landet im Wasser. "Für jedes Pfund Thunfisch, das wir aus dem Ozean nehmen, legen wir zwei Pfund Plastik in den Ozean", sagt der Meereswissenschaftler Sherry Lippiatt, regionaler Koordinator für das marine Schuttprogramm der National Oceanic and Atmospheric Administration in Kalifornien.

Infografik Karte Woher kommt der Plastikmüll in den Weltmeeren? DEU

Immer mehr Staaten verbieten deswegen Strohhalme und andere Einwegartikel aus Plastik. Jüngst kündigte der britische Umweltminister Michael Gove an, bis Ende des Jahres ein Gesetz zu erlassen, das Produkte wie Strohhalme, Wattestäbchen und Umrühr-Stäbchen aus Kunststoff verbieten. In Großbritannien werden jedes Jahr 8,5 Milliarden Plastikstrohhalme weggeworfen.

Cocktail mit Strohhalm Mochito
Vom Cocktailglas ins Meer: Plastikstrohhalme sind ein großes UmweltproblemBild: picture-alliance/ZB/J. Büttner

Papst Franziskus erinnerte zum "Tag der Erde" an seinen Namenspatron: "Folgen wir dem Beispiel des Franz von Assisi: Tragen wir Sorge für unser gemeinsames Haus", twitterte das Kirchenoberhaupt.

Der Bettelbruder und Ordensgründer Franz von Assisi (1181/82-1226) zeichnete sich durch eine besondere Nähe zu allen Geschöpfen aus. Bekannt wurde sein "Sonnengesang", eine Hymne auf die Schönheit der Natur.

Mobilität macht die Luft dreckig

Das Deutsche Komitee des Earth Day International rückt in dieses Jahr das Thema nachhaltige Mobilität in den Fokus. Mobilität sei eine der größten Quellen von Luftverschmutzung und Treibhausgasen. Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Verkehrswachstum erfordern neue Mobilitätslösungen, um Staus und negativen Umweltwirkungen entgegenzuwirken, heißt es.

Der Tag der Erde will dazu anregen, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und sich für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen einzusetzen. Er wird jedes Jahr am 22. April wird gefeiert. Ursprünglich wurde der Earth Day 1970 in den USA ins Leben gerufen. Mittlerweile beteiligen mehr als 150 Länder mit verschiedenen Aktionen daran.

cw/hf (ape, afp, earthday.org)