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East Side Gallery bekommt Schutzzaun

6. November 2015

Am 09.11.2015 feiert Berlin 26 Jahre Mauerfall. Reste der Mauer sind noch heute zu sehen, so zum Beispiel die East Side Gallery. Die DDR baute die Mauer einst zum "Schutz" ihrer Bürger - heute braucht sie selbst Schutz.

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BdT Deutschland Berliner Mauer Jahrestag Selfie
Bild: Reuters/F. Bensch

Die Mauer trennte Berlin bis 1989 in zwei Teile. Laut DDR-Regime wurde sie als "antifaschistischer Schutzwall" gebaut, in Wirklichkeit sollte sie die Fluchtversuche der eigenen Bürger nach Westdeutschland unterbinden. Heute gehören die Mauerreste zu Berlins Top Sehenswürdigkeiten. Besonders bekannt ist die East Side Gallery im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Das über ein Kilometer lange Stück wurde von rund 120 Künstlern im Jahr 1990 bemalt. Mehrere Millionen Touristen strömen inzwischen jedes Jahr zur Open Air Galerie. Einige von ihnen bekritzeln die Mauer mit ihren Namen oder Sprüchen. Um die East Side Gallery zu schützen, soll im kommenden Jahr eine 80 bis 90 Zentimeter hohe Absperrung errichtet werden. Hinweisschilder in verschiedenen Sprachen sollen darüber aufklären, dass die Kunstwerke darauf schützenswert seien.

Seit Oktober wird die Galerie mit Kosten in Höhe von 230.000 Euro saniert. Schon am Tag nach der Fertigstellung der ersten Flächen wurden diese aber wieder beschmiert. Bis die permanente Absperrung steht, sollen deshalb Bauzäune zum Schutz der bereits sanierten Abschnitte errichtet werden.

"Wir haben im Internet Blogs entdeckt, die das Beschmieren der Mauer zu einem Programmpunkt für Berlin-Touristen erklären", sagt Jana Borkamp, Bezirksstadträtin für Kultur und Finanzen. "Da heißt es dann: Gemüse-Döner essen bei Mustafa, Feiern im Berghain und sich an der Berliner Mauer verewigen."

Die Balustrade soll dabei helfen, ein Umdenken der Touristen zu erreichen. Nachteil dabei ist allerdings, dass die Perspektive auf das Denkmal für die wiedergewonnene Freiheit Berlins nicht mehr dieselbe sein wird: Denn durch die Absperrung müssen die Besucher künftig einen "Respektabstand" von 1,30 Meter halten.

Ey/at (afp, dpa)