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Edelmütige Einsätze

Mohamed El Maziani / (pt)5. Dezember 2002

Sie sind die gute Seele der Hilfsorganisationen: freiwillige Helfer und Helferinnen. Auch die UN bietet Freiwilligen die Möglichkeit Konflikte zu schlichten, aufzuklären oder technische Hilfe zu leisten.

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Auch als Wahlhelfer in Ost-Timor im Einsatz: UN-FreiwilligeBild: UN

Jedes Jahr unterbrechen 4.000 Frauen und Männer aus über 125 Ländern ihre Karriere, um im Rahmen des Freiwilligenprogramms der Vereinten Nationen humanitäre und technische Hilfe zu leisten. Um nur einige Beispiele zu nennen: Rund 700 UN Volunteers waren im Jahr 2000 im Kosovo im Einsatz. Sie beteiligten sich auch maßgeblich an der Vorbereitung und Beobachtung des Referendums in Osttimor.

UN Soldat auf Friedensmission in Libanon
UN-FriedensmissionenBild: AP

Seit Anfang der siebziger Jahre sind UNO-Freiwillige in rund 150 Ländern im Einsatz, an vorderster Stelle in der Landwirtschaft sowie in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Heute arbeiten 30 Prozent von ihnen in Afrika und 25 Prozent in Asien; die übrigen in den arabischen Ländern, Mittel- und Südamerika.

Hilfe leisten in Afghanistan

Die Bedeutung der unentbehrlichen Hilfeleistungen hunderter von UN-Freiwilligen zeigt sich am neuesten Beispiel von Afghanistan. Diese Freiwilligen - darunter Ingenieure, Experten für das Gesundheitswesen und Verwaltungsspezialisten - werden ihre Arbeit auf die Versorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen sowie die Lebensmittelversorgung konzentrieren.

UN LKW in Bagdad
UN Lkw in BagdadBild: AP

Das UNO-Freiwilligenprogramm soll auch seine Kapazitäten in dem durch kriegerische Auseinandersetzungen verwüsteten Land ausbauen. Dafür hat kürzlich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Bonn eine finanzielle Hilfe in Höhe von rund 400.000 Euro bereitgestellt.

Stütze für die Entwicklungsarbeit

Die Arbeit der UN-Freiwilligen bildet seit Jahren eine wesentliche Stütze für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in vielen Regionen der Welt. Durch das Begehen des internationalen Tags der UNO-Freiwilligen sollen auch die verschiedenen Regierungen gedrängt werden, besonders in der so genannten Dritten Welt, mehr gezielte Entwicklungsprojekte mit den freiwilligen Helfern durchzuführen. Denn immer wieder verzeichnet der Beitrag der Freiwilligen besondere Erfolge: Jugendliche in Afrika leiten in den entlegenen Dörfern Alphabetisierungskurse, oder nehmen an Impfkampagnen und Umweltmaßnahmen teil.

Einen neuerlichen Erfolg der freiwilligen Afrikaner verzeichnet die UNO dieses Jahr im Rahmen eines Projektes für Friedenssicherung im Osten von Niger. Dort halfen UN-Freiwillige mit ihrer Unterstützung und Fachwissen 660 ehemaligen Rebellen in der Region Diffa, ihre soziale und wirtschaftliche Wiedereingliederung zu vollziehen.

Ausbau im arabischen Raum

Im Arabischen Raum wird seit zwei Jahren intensiv daran gearbeitet, die Maghreb-Region - wo 70 Prozent der Bevölkerung unter 25 Jahren ist - einzubeziehen. Und seit den schrecklichen Ereignissen vom 11. September 2001 habe man neue Schwerpunkte für die Freiwilligen aus den arabischen Ländern in Betracht gezogen, so Ibrahim Hussein, Programmgestalter für die arabischen Länder am Sitz des UN-Freiwilligenprogramms in Bonn.

UN-Freiwillige erhalten kein Gehalt, sondern eine monatliche Lebenshaltungspauschale Wer sich als UN-Freiwilliger engagieren möchte, könne sich in seiner Heimat über die verschiedenen örtlichen Basis-Initiativen und Nicht-Regierungsorganisationen die nötigen Informationen holen, denn das UN-Freiwilligenprogramm arbeitet mit zahlreichen Partnern zusammen, wie zum Beispiel dem Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen (UNHCR), mit Basisgruppen sowie mit dem Welternährungsprogramm (WFP) und Amnesty International (AI).