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Ein Höchstmaß an Sicherheit für Bush

18. Februar 2005

Die Sicherheitsvorkehrungen für den Besuch des US-Präsidenten George Bush in Mainz laufen auf Hochtouren. Schulen werden geschlossen. Flug-, Schiff- und Autobahnverkehr sollen stundenlang gestoppt werden.

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Das Kurfürstliche Schloss: Hier treffen sich Schröder und BushBild: AP

Der Besuch des US-amerikanischen Präsidenten in Mainz am 23.2.2005 soll ein neues Kapitel in den transatlantischen Beziehungen aufschlagen. Die Einwohner im Rhein-Main-Gebiet werden allerdings von dem kurzen Besuch nicht viel mitbekommen, denn ein Großteil der Stadt wird am 23. Februar abgeriegelt sein. Und die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf vollen Touren.

Höchstmaß an Sicherheit

Sicherheitsmassnahme für Bush Besuch in Mainz
Bild: AP

Die Autobahnen von Mainz und Wiesbaden in Richtung Frankfurt sollen am Mittwoch stundenlang gesperrt werden. Wenn Bushs Fahrzeugkolonne vom Frankfurter Flughafen nach Mainz einrollt, werden zudem alle S-Bahnen angehalten, die der Fahrtstrecke auch nur nahe kommen könnten.

Das Gebiet rund um das Kurfürstliche Schloss, wo das Treffen stattfindet, wird zur hermetisch abgeriegelten Sicherheitszone. Im weiteren Umkreis gilt ein totales Parkverbot. Nichts soll dem Zufall überlassen werden. "Wir sind uns bewusst, dass uns die Welt am 23. Februar im Blick hat", erklärt der Mainzer Innenstaatssekretär Karl-Peter Bruch. Mehrere Tausend Polizisten werden aus ganz Deutschland im Einsatz sein. "Wir werden als Polizei ein Höchstmaß an Sicherheit herstellen," sagte Einsatzleiter Lothar Schömann der Nachrichtenagentur AP.

Der Luftverkehr im Radius von 60 Kilometern um Mainz wird für nicht kommerziele Flugzeuge gesperrt sein. Auch die Bundeswehr stehe mit Kampfjets bereit für die Abwehr einer Gefahr, berichtet Schömann.

"Wir hatten schon Clinton, Gorbatschow, den Papst, Reagan und Chirac in Mainz zu Besuch. Aber dies ist die größte Herausforderung, die wir bisher zu bewältigen hatten," sagt Wolfgang Lembach von der Staatskanzlei in Mainz.

Trotz Bemühungen seitens Washington, seine Beziehungen zu Deutschland wieder zu entspannen, bleibt Bush nach wie vor in Deutschland unbeliebt. Der Irakkrieg hat die deutsch-amerikanischen Beziehungen stark belastet. Dies schürt im Sicherheitsapparat des Präsidenten wohl Angst vor Anschlägen oder zumindest vor Attacken empörter Bundesbürger.

Proteste erwartet

Die Polizei rechnet mit 5000 bis 6000 Anti-Bush-Demonstranten. Unter dem Motto "Not Welcome Mr. Bush!" will die Friedensbewegung am 23. Februar in Mainz protestieren. Aus zahlreichen Städten reisen Demonstranten an. "Wir demonstrieren nicht nur gegen Bush, sondern auch gegen die Politik der Bundesregierung," sagt Peter Struynski, Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag.

Bush wird die Demonstrationen wahrscheinlich nicht direkt mitbekommen, da die hergestellte Sicherheitszone nur von autorisierten Personen betreten werden darf.

Der US-Präsident will nach seinem Aufenthalt in Mainz Soldaten auf dem US-Stützpunkt in Wiesbaden-Erbenheim besuchen. Offen ist, ob Frau Bush das Gutenberg-Museum besuchen wird.

Bushs Besuch steht im starken Gegensatz zu dem Staatsbesuch seines Vaters im Mai 1989 mit dem damaligen Bundeskanzler Kohl. Sie machten zusammen eine Bootstour auf dem Rhein; und Bush Senior hielt eine Rede vor 3000 Deutschen und Amerikanern. Er wurde damals herzlich begrüßt. "Die deutsch-amerikanischen Beziehungen waren nie besser," so Bush Senior damals. (wyo)