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Ein Loblied für Berlin

Kyle James (mm)8. Juli 2006

Im Vorfeld der WM hatte die Deutsche Welle einen Wettbewerb gestartet. Gewonnen hat ein Paar aus New York mit dem selbst komponierten Lied "Die Straßen von Berlin"

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Holly und David Barkhymer, die Gewinner des WettbewerbesBild: Wolf Broszies/DW

Als David Barkhymer seiner Frau Holly vorschlug, beim Deutsche Welle Wettbewerb, von dem er auf der Webseite von DW-WORLD erfahren hatte, ein Lied einzureichen, war sie mehr als skeptisch.

"Ich dachte sie werden diese Idee nicht mögen, ich dachte sie wollen kein Lied" erzählte sie und schnitt dabei eine Grimasse. "Und dann als wir fertig wurden, indem wir ein Lied einreichten, dessen erste Zeilen vom grauen Himmel Berlins erzählten, dachte ich wir haben keine Chance."

Das Paar aus New York City erzählt diese Geschichte im Gebäude der Deutsche Welle in Berlin, wo sie als Hauptgewinner des Wettbewerbes eintrafen. Ihr Lied, das von Erinnerungen Holly’s an ihre in der deutschen Hauptstadt verbrachte Zeit erzählt, schlug hunderte von weiteren Einsendungen, die aus der ganzen Welt eingegangen waren.

Beide Holly, 33, und David, 34, betrachten sich selbst als Germanophile. Etwas was sich in ihrem Fall, wie Holly sagt, entwickelt hat, schon lange bevor sie wusste, dass es einen Namen dafür gibt. Holly’s bester Freund aus der Kindheit hatte deutsche Eltern, und als sie heranwuchs, fand sie heraus, dass sie sich von deutscher Musik, Poesie und Literatur angezogen fühlte. Als sie das heutige Deutschland besser kennen lernte, begann sie viele Aspekte des Lebens hier zu schätzen.

"Ich mag das deutsche Engagement für die Umwelt und das soziale Netz des Landes" erzählt sie. "Ich glaube, die Deutschen sind Menschen, die grundsätzlich die Dinge durchdenken. Es ist ein besonders guter Ort."

In gewisser Weise hat sie Deutschland die Begegnung mit ihrem Ehemann David zu verdanken. Dieser hat ebenso eine Schwäche für deutsche Filme, deutsche Bands und auch deutschen Fußball. Die beiden trafen sich zum ersten Mal in einem Nachtclub. David trug ein T-Shirt mit der Aufschrift Polizei. Durch das T-Shirt war Holly’s Interesse geweckt und sie verknüpfte damit ein Gespräch. Die beiden sind seit letztem Oktober verheiratet.

Besungene Stadtrundfahrt

David, ist von Beruf Sonderschullehrer und spielt außerdem Gitarre und Bass. Holly, macht beruflich PR für die Michael J. Fox Foundation und ist zudem eine klassisch ausgebildete Sängerin . Die Zwei nehmen darüber hinaus selber seit einigen Jahren Musik in ihrem Apartment auf, überwiegend Jazz. Deshalb sah es das Paar als natürlich an, dass die beiden für den Deutsche Welle Wettbewerb zusammen ein Lied komponierten.

Nachdem Holly der Idee zu einem Lied zugestimmt hatte, schrieb David den Gitarrenpart. Er bat Holly einen Liedtext über ihre Zeit in Berlin, wo sie vom Sommer 1999 bis zum Herbst 2000 im Stadtteil Prenzlauer Berg lebte, zu schreiben.

"Ich verliebte mich in die Energie des Ortes und ich fühlte dass die Zeit reich an Möglichkeiten war, " sagte sie. "Ich war weit weg von zu Hause und wollte Dinge ausprobieren."

Ihr Lied ähnelt einem Spaziergang, den Holly damals durch die Stadt unternommen haben könnte mit einer Auflistung ihrer Lieblingsorte: Kreuzberg, das Babylon- Kino, der Tiergarten oder der Fernsehturm.

Der Fernsehturm hat Geburtstag
Auch Berlins Fernsehturm wird in dem Gewinner-Lied besungenBild: AP

Während sie in ihren Versen den schweren grauen Berliner Himmel erwähnt, liess sie einige Aspekte aus, die hier für sie schwer waren. Zum Beispiel die berüchtigte, schroffe Art von vielen einheimischen Berlinern. "Es gab damals einige Male, dass ich mit den Tränen kämpfte, " erzählte sie.

Die Schauplätze anschauen

Sie und David sagten, dass sie begeistert waren als sie erfuhren, dass die Deutsche Welle sie für eine Woche nach Berlin fliegen würde. Die beiden haben geplant, so viel wie möglich in diese Reise zu packen. Sie verbrachten einige Tage mit Davids Bruder, der in Wiesbaden Lehrer ist und erlebten dort die zermürbende Niederlage Deutschlands durch Italien im Viertelfinale der Weltmeisterschaft. Nun sind sie schnell zurückgeeilt, und wollen noch so viele Schauplätze in der Hauptstadt besuchen, wie ihnen bis zu ihrer Rückreise am Sonntag möglich sein wird.

Eine Sache auf ihrer Liste ist Zeit in den Biergärten zu verbringen. Dort haben sie geplant einige deutsche Biere zu trinken. Während sie behaupten das New York City alles hätte, sind da wohl doch einige Dinge die auch der Big Apple nicht immer hundert Prozentig garantieren kann.

"Als ich früher hier war, konnte ich überall hingehen und nach Bier fragen", erzählt Holly. "Ich hätte nie sagen können was ich genau bekam, aber ich wusste es würde köstlich sein."