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Vor dem 4. Bundesligaspieltag

Wolfgang van Kann12. September 2008

Nach der vierten Runde der 1. Fußball-Bundesliga könnte es durchaus sein, daß man an der Spitze und am Tabellenende schon klarer sieht - die Clubs sind nämlich oben und unten weitgehend unter sich.

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Schon vor dem Spieltag der Gewinner - Miroslav KloseBild: AP

Dass es sich um einen an Spitzenpartien armen Bundesligaspieltag handelt, kann man nun wirklich nicht behaupten. Doch was die Tradition und wohl auch die Atmosphäre angeht, ragt eine Begegnung heraus: Bereits zum 73. Mal stehen sich Borussia Dortmund und Schalke 04 in einem Bundesligaduell gegenüber – und spalten wieder einmal das Ruhrgebiet.

Deutschland Fußball Bundesliga Borussia Dortmund gegen Schalke 04
Das Duell des Tages: Dortmund gegen SchalkeBild: AP

Noch vor wenigen Monaten hätten wohl alle auf einen Sieg der Schalker gesetzt und auch die Statistik spricht mit vier Erfolgen in den letzten fünf Begegnungen für Schalke, aber seit Jürgen Klopp in Dortmund das Traineramt inne hat, hat sich die Situation geändert. Dortmund hat einen ebenso guten Saisonstart wie Schalke hingelegt und ein klarer Favorit ist derzeit nicht zu erkennen.

Bayer Leverkusen ist nicht gerade der Lieblingsgegner des Hamburger SV, der in den letzten Wochen der Großeinkäufer auf dem Spielermarkt war – weshalb Leverkusens Trainer Bruno Labaddia den Hamburgern mit Verweis auf die eingekauften Spieler auch die Favoritenrolle zuschiebt. Die Hamburger hätten sich qualitativ und quantitativ gut verstärkt und neu aufgestellt. Trotzdem fahre man nach Hamburg, um zu gewinnen. Von den letzten sieben Duellen mit Leverkusen verlor der HSV nur eins, Leverkusen kommt mit der Empfehlung , im bisherigen Saisonverlauf die meisten Tore geschossen zu haben – Ende offen.

Fußball, Lukas Podolski
Darf er nur 2 Minuten spielen? Lukas Podolski hofft auf mehrBild: picture-alliance/dpa

Es gab schon große Duelle zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Bayern München aber diesmal ist der Aufsteiger aus Köln der klare Außenseiter – auch wenn der Titelverteidiger mit erst einem Sieg einen mäßigen Saisonstart hingelegt hat. Ob die Kölner Fans ihren Liebling Lukas Podolski zu sehen bekommen, ist mehr als fraglich. Und das nicht erst seit den drei Länderspieltoren von Miroslav Klose gegen Finnland, wie Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann deutlich machte. Man entscheide nach Leistung und Klose sei in den letzten Wochen vor Podolski gewesen und deshalb eben auch gesetzt. Er habe Podolski schon vor Wochen gesagt, er müsse so viel arbeiten, dass er irgendwann an einem von den zweien vorbeikomme, im Moment komme er aber an beiden nicht vorbei. Wie lange Lukas Podolski das wohl noch mitmacht?

Im Verfolgerduell machen Aufsteiger Hoffenheim und der VFB Stuttgart unter sich aus, wer derzeit die Vorherrschaft im Südwesten hat. Pikanterie am Rande: Von 1999 an hat der jetzige Hoffenheim-Trainer Ralf Rangnick für 61 Bundesligaspiele die Stuttgarter trainiert und sich damals seinen Spitznamen "Fußball-Professor" erarbeitet.

Gesichter der Bundesliga - Felix Magath
Felix Magath will nach vornBild: picture-alliance/dpa

Für viele Beobachter war der VfL Wolfsburg vor der Saison eine der Mannschaften, von der man sich viel versprach. So ganz konnten die Norddeutschen die Erwartungen bisher allerdings nicht erfüllen und so äußert sich Trainer Felix Magath vor der Partie bei Hertha BSC Berlin gewohnt zurückhaltend. "Es wird schwer genug. Die Hertha hat ja sich auch sehr verstärkt in der Transferperiode, so dass es klar ist, dass die Hertha in dieser Saison ins internationale Geschäft will und von daher ist es für uns ein Spiel gegen einen direkten Konkurrenten, wo Hertha zwar klar der Favorit ist, aber wir - denke ich - gute Chancen haben, wenn wir unsere Leistung zeigen können, dass wir da auch einen Punkt oder drei mitnehmen." Trotz zuletzt acht Partien in Folge ohne Niederlage in der Liga ist die Vorsicht von Magath angesichts der fünf Niederlagen gegen Berlin in den letzten fünf Duellen berechtigt.

Von den vermeintlichen Titelaspiranten hat Werder Bremen zweifellos den schwächsten Start in die Saison erwischt – genauer gesagt waren sie nur vor neun Jahren schon einmal so schwach. Gegen Energie Cottbus sind die Bremer dennoch der klare Favorit und Trainer Thomas Schaaf weiß genau, was besser werden muss: "Also ich glaube, dass wir von Anfang an besser im Spiel sein müssen, dass wir wirklich in den Zweikämpfen drin sind, dass wir uns richtig einbringen, dass wir als Mannschaft dort sehr gut funktionieren und uns behaupten, damit wir dann eben zu dem Spiel finden, was wir auch gerne realisieren möchten."

Überhaupt noch nicht richtig in die Gänge gekommen sind die vier Mannschaften der Sonntagspartien. Lediglich Mönchengladbach hat bisher einen Sieg auf dem Konto, Gegner Hannover hat bisher noch nicht einmal ein Tor geschossen. Bochum und Bielefeld warten ebenfalls noch auf den ersten Sieg. Für alle vier Teams gilt – drei Punkte müssen her, wenn man nicht jetzt schon Abstiegsangst haben will.

Zum Auftakt der vierten Runde sollten sich am Freitag eigentlich mit Frankfurt und Karlsruhe ebenfalls zwei Mannschaften gegenüberstehen, die sich einen besseren Saisonstart erhofft hatten und jetzt schon um jeden Punkt kämpfen müssen. Doch die Partie in Frankfurt mußte abgesagt werden - die Fans des Madonna-Konzerts hatten den Rasen ruiniert.