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Eine Latina wird oberste US-Richterin

29. Juli 2009

Sonia Sotomayor, Kandidatin für einen Sitz im höchsten US-Gericht, hat eine entscheidende Hürde genommen: Der Justizausschuss des Senats hat sie empfohlen. Die Richterin wäre die erste Latina im Obersten Gerichtshof.

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Sonia Sotomayor und US-Präsident Obama (Foto: ap)
Verstehen sich gut: Sonia Sotomayor und US-Präsident ObamaBild: AP

Mit 13 gegen sechs Stimmen votierten die Mitglieder im Justizausschuss des Senats für die Entsendung von Sonia Sotomayor, die von US-Präsident Barack Obama für das Amt der höchsten Richterin vorgeschlagen worden war. Jetzt gilt der Erfolg der 54-jährigen Latina als sicher: Es wird fest erwartet, dass der Senat bei seiner Abstimmung in der nächsten Woche der Empfehlung seines Justizausschusses folgt.

Die erste Latina

Anhörung vor Justizausschuss (Foto: ap)
Vor dem Justizausschuss gab es eine lange AnhörungBild: AP

Damit wäre Sonia Sotomayor die erste Frau lateinamerikanischer Abstimmung, die Richterin im Oberster Gerichtshof wird. Sotomayor verfügt über 17 Jahre Erfahrung als Bundesrichterin.

Vor der Abstimmung musste sie sich einer mehrtägigen intensiven Befragung im Justizausschuss stellen. Sotomayor gilt als liberal, manche Republikaner halten sie für eine linke "Gerichtsaktivistin" und stimmten daher gegen sie. Die 54-Jährige ist Kind puertoricanischer Einwanderer und in New York in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen.

"Umgekehrt rassistisch"

Viele Republikaner brachte sie mit einer umstrittenen Äußerung gegen sich auf: Sie hatte gesagt, dass sie hoffen würde, "dass eine kluge Latina mit ihren reichen Erfahrungen häufig zu besseren Urteilen gelangt als ein weißer Mann, der nicht ein solches Leben geführt hat." Republikanische Kritiker erklärten, das sei "umgekehrt rassistisch". In der Senatsanhörung war Sotomayor zurückgerudert und hatte diese Bemerkung selbst als unklug und missverständlich bezeichnet.

Sotomayor soll den liberalen Richter David Souter ersetzen. Ihre Ernennung wird die politische Zusammensetzung des Supreme Court deswegen vermutlich nur gering beeinflussen. (ako/dpa/ap/afp)