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G8 zum Klimawandel

Henrik Böhme17. März 2007

In Potsdam ging ein Treffen der Umweltminister aus den sieben führenden Industriestaaten und Russland (G8) zu Ende. Im Mittelpunkt standen Fragen des Klimaschutzes und der Erhalt der Artenvielfalt.

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G8-Umweltminister vor dem Cecilienhof in Potsdam
Cecilienhof in Potsdam: Nettes Ambiente für unverbindliche PlaudereienBild: AP

Den schwierigsten Teil der Tagesordnung hatte sich die Runde für den letzten Tag aufgespart. War man sich am Freitag beim Thema "Erhaltung der Artenvielfalt" relativ schnell einig - so lagen die Positionen in Sachen Klimawandel am Schlusstag (17.3.) doch ziemlich weit auseinander.

Einerseits die Amerikaner, die schnell klarmachten, dass sie vorerst keine Vereinbarung zur Reduktion von Treibhausgasen unterschreiben werden. Andererseits die Vertreter der Schwellenländer wie Indien und China, die sich zwar um Umweltschutz bemühen, aber keine Verpflichtung eingehen wollen, die ihr rasantes Wirtschaftswachstum bremsen könnten. Und dazwischen die Europäer, die sich als Vorreiter beim Klimaschutz profilieren wollen.

Verbindliche Ziele müssen her …

Angesichts dieser Vorzeichen und geringer Erwartungen war Sigmar Gabriel, der deutsche Umweltminister und Gastgeber des Treffens von Potsdam zufrieden, dass man in vielen Punkten einer Meinung war: "Leitendes Prinzip muss es sein, Klimaschutz mit nachhaltigem Wirtschaften zu verbinden. Das ist nicht nur im Interesse der Entwicklungsländer, sondern auch im Interesse der Industrienationen."

Greenpeace-Protest zu Wasser
Greenpeace-Aktivisten forderten mehr Verbindlichkeit in Sachen KlimawandelBild: AP

Wenn aber - wie in Potsdam die Vertreter von 13 Ländern an einem Tisch sitzen, die zusammen für zwei Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind - dann muss mehr herauskommen als nur Absichtserklärungen, findet Greenpeace-Mann Jörg Feddern. Er fordert ganz klare, verbindliche Reduktionsziele für die G8-Staaten und darüber hinaus für alle Industriestaaten: nämlich 30 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020. "Nur so haben wir noch eine gewisse Chance, den Klimawandel so weit in den Griff zu kriegen, dass er nicht katastrophal für uns endet", meint Feddern.

… aber der große Wurf ist nicht in Sicht

Was bleibt, ist die Hoffnung: Auf dem G8-Gipfel im Sommer in Heiligendamm muss es endlich klare Beschlüsse geben, wie es im Kampf gegen den Klimawandel weitergehen soll. Von der Ostseeküste muss ein deutliches Signal an die nächste UN-Klimakonferenz gesendet werden. Das in Heiligendamm allerdings der großen Wurf beim Klimaschutz gelingt, darf nach dem Treffen von Potsdam bezweifelt werden.

Im Dezember auf der indonesischen Insel Bali sollte dann nicht mehr um den heißen Brei herumgeredet werden. Dabei könnte ein klares Klimaschutz-Ziel der G8-Gruppe das beste Argument sein, die Weichen für ein neues Kyoto-Protokoll nach 2012 zu stellen.