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Weitere Verhandlungsrunde möglich

9. November 2013

Die Atomverhandlungen mit dem Iran haben die Zielgerade längst noch nicht erreicht. Die Gespräche seien noch "harte Arbeit", meinte der amtierende Bundesaußenminister Westerwelle in Genf.

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(v.l.n.r.) William Hague, Irans Außenminsiter Mohammad Javad Zarif, Guido Westerwelle und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Jean-Christophe Bott

Weniger Optimismus in Genf

Auch der Iran dämpfte Erwartungen, es könne in Kürze zu einem Durchbruch kommen. Chefunterhändler Abbas Aragschi sagte laut iranischen Nachrichtenagenturen, mit oder ohne Einigung würde das Treffen am Samstag beendet. Noch mögliche offene Fragen würden auf eine nächste Runde vertagt.

Die Vertreter der fünf Vetomächte des UN-Sicherheitsrates und Deutschlands verhandeln seit Donnerstag mit dem Iran in Genf. Sie wollen die Regierung in Teheran dazu bewegen, einen Teil ihres umstrittenen Atomprogramms aufzugeben. Dafür könnten bestehende Wirtschaftssanktionen gelockert werden, hieß es aus den Delegationen.

Nichts unversucht lassen

Trotz der offenkundigen Differenzen will der amtierende Bundesaußenminister Guido Westerwelle nichts unversucht lassen, um doch noch eine Lösung zu finden. Klares Ziel sei, dass eine atomare Bewaffnung der Islamischen Republik in jedem Fall verhindert werden müsse, sagte er.

John Kerry schaut auf sein Smartphone (Foto: Reuters)
In den Gesprächspausen Mitteilungen lesen: US-Außenminister John KerryBild: Reuters/Jason Reed

Zur Zeit seien die Verhandlungen "in einer schwierigen, aber auch wichtigen Phase". Auch sein britischer Kollege William Hague ließ wissen, es seien noch "wichtige Dinge zu lösen".

Nach jahrelangem Stillstand war am Freitag überraschend Bewegung in die Verhandlungen gekommen. US-Außenminister John Kerry und seine Kollegen aus Frankreich, Großbritannien und Deutschland hatten sich in Genf persönlich in die Gespräche eingeschaltet. Am Samstag stieß auch der russische Außenminister Sergej Lawrow dazu.

Knackpunkt Uran

Der Westen verdächtigt den Iran, neben der zivilen Nutzung von Atomenergie heimlich nach Atomwaffen zu streben. Zentrales Problem in dem Konflikt ist dabei die Anreicherung von Uran. Denn angereichertes Uran kann zur Energiegewinnung und zu Forschungszwecken, aber auch zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden. Ausschlaggebend ist dabei der Grad der Anreicherung.

Falls der Iran einer Begrenzung zustimmt und unangekündigte Kontrollen seiner Nuklearanlagen erlaubt, könnte damit sichergestellt werden, dass das Land nicht unbemerkt die für eine Atombombe nötige Menge hochangereichertes Uran produziert.

uh/wl (dpa,afp,rtr)