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Einigung im Streit um WM-Tickets

17. Februar 2005

Der Streit um den Verkauf der WM-Tickets ist beigelegt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen kündigte an, auf eine Klage zu verzichten. Der DFB will dafür das Bestellformular für Tickets ändern.

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Verbraucherinteresse im Blick: DFB-Präsident ZwanzigerBild: AP

Auf Druck der Verbraucherzentrale will der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Verkauf von Tickets für die Weltmeisterschaft 2006 verbraucherfreundlicher gestalten. Das Bestellformular für die begehrten Eintrittskarten soll nun nochmals geändert werden. Im Gegenzug verzichtet der Bundesverband der Verbraucherzentralen auf die angedrohte Klage.

Zugleich stellte das Organisationskomitee (OK) am Donnerstag (17.2.05) klar, dass Ticket-Gewinner unter bestimmten Bedingungen die Eintrittskarten auf Freunde und Verwandte übertragen können. Außerdem soll es für alle Fans eine Tauschbörse geben, der Datenschutz verbessert und die Persönlichkeitsrechte der Zuschauer strikter gewahrt werden.

"Sehr erfreut"

Der Streit wurde erst in einem Spitzengespräch zwischen DFB-Präsident Theo Zwanziger und der obersten Verbraucherschützerin Edda Müller in Berlin beigelegt. Müller sagte, ihr Verband sei über die Einigung "sehr erfreut". Zuvor hatte die Verbraucherzentrale dem DFB zwei Abmahnungen erteilt. Zwanziger, der zugleich OK-Vizepräsident ist, erklärte anschließend: "Wir stimmen in dem Ziel überein, dass die Interessen der Fußballfans als Verbraucher im Vordergrund stehen müssen."

An den 812.000 Tickets, um die man sich seit dem 1. Februar 2005 bewerben kann, haben schon fast zwei Millionen Fans Interesse angemeldet. Verlost werden die Karten Mitte April. Die WM findet im Juni/Juli 2006 in zwölf deutschen Stadien statt.

Mit den Änderungen im Bestellformular soll klargestellt werden, dass Tickets auch bestellt werden können, ohne dass der Fan in die Verwendung seiner Daten für Werbezwecken einwilligt. Für den - sehr theoretischen - Fall, dass ein WM-Spiel verlegt werden muss, können die Karten zurückgegeben werden. Den Kaufpreis gibt es dann ebenfalls zurück. Außerdem wird in den Geschäftsbedingungen klar gestellt, dass die Persönlichkeitsrechte der Zuschauer bei Ton- und Bildaufnahmen beachtet werden. Aus Sicherheitsgründen werde es auch in Zukunft nötig sein, beim Ordern von Tickets die Nummer des Personalausweises oder der Reisepasses anzugeben, erklärte Müller. In der heutigen Weltlage sei die Verhinderung von Anschlägen ein "großes Ziel".

Keine Änderung am Prinzip

Das Organisationskomitee versicherte zugleich, dass Gewinner der Kartenverlosung ihre Tickets im Prinzip weitergeben können. Allerdings darf dies nur mit Einwilligung des Organisationskomitees geschehen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass ein Schwarzmarkt entsteht oder die Sicherheit gefährdet wird. Damit sei auch die viel diskutierte Frage vom Tisch, ob Tickets nur gegen ärztliches Attest auf Freunde oder Verwandte übertragen werden können, sagte Müller.

OK-Pressesprecher Jens Grittner sagte: "Wir sind natürlich im Sinne der Fans und Zuschauer bemüht, serviceorientiert vorzugehen." Die Übertragung von Tickets könne aber nur eine Ausnahme bleiben. (sams)