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Katastrophe

"El Niño" sorgt für Tod und Zerstörung

20. März 2017

Ein Klimaphänomen hält das südamerikanische Peru in Atem: Nach wochenlangen heftigen Regenfällen reißen Flüsse alles mit. Zehntausende Menschen haben ihr Hab und Gut verloren, etliche kamen ums Leben.

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Überschwemmung in Peru
Bild: Reuters/G. Pardo

Schlimme Fluten töten Dutzende in Peru

"Das Land erlebt einen seiner schwersten Momente in den vergangenen Jahren, die betroffene Bevölkerung ist weit größer als bei früheren Katastrophen", sagte der peruanische Kabinettschef Fernando Zavala. Nach Auskunft von Ministerpräsident Fernando Zavala gilt inzwischen für mehr als 800 der rund 2800 Bezirke der Notstand.

Viele Tote, sehr viele Obdachlose

Wie das Nationale Katastrophenschutzzentrum mitteilte, kamen durch Überschwemmungen und Erdrutsche seit Jahresbeginn schon mindestens 75 Menschen ums Leben. Etwa 100.000 seien obdachlos geworden, Millionen weitere drohten von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten zu werden. In der Hauptstadt Lima löste die Rationierung von Trinkwasser einen Ansturm auf Wasserflaschen aus, so dass es mancherorts keine mehr zu kaufen gibt.

Peru Überschwemmungen
In Lima kamen auch Seilrutschen zur Rettung von Menschen zum EinsatzBild: picture-alliance/AP Photo/M. Mejia

Neben Lima ist insbesondere der Norden des lateinamerikanischen Staates von Unwettern betroffen. Dort wurden vor allem Orte an Hanglagen zu Katastrophenregionen. Unzählige Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden. Menschen bildeten Ketten, um nicht von den Fluten mitgerissen zu werden.

"Küsten-Niño" verursacht Extremwetter

"Es ist ohne Zweifel eine schwierige Situation", räumte Präsident Pedro Pablo Kuczynski ein. Peru habe aber die nötigen Mittel, um der Lage Herr zu werden. Die Regierung kündigte an, umgerechnet etwa 720 Millionen Euro Hilfsgelder zum Wiederaufbau bereitzustellen.

Wissenschaftler sprechen vom Phänomen eines "Küsten-Niño": Die Meerestemperatur ist derzeit bis zu fünf Grad höher als üblich, was zu Wetterextremen führt. Zwar ist das Phänomen bisher auf den Pazifik vor Peru begrenzt, könnte aber Vorbote sein für ein neues starkes "El Niño"-Phänomen.

wa/ml (afp, dpa)