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El Salvadors Ex-Präsident erhält Asyl

6. September 2016

In seiner Heimat laufen Ermittlungen gegen Mauricio Funes - unter anderem wegen Korruption. Sein Leben sei in Gefahr, erklärte der frühere Staatschef. Nicaragua gab seinem Asyl-Antrag nun statt.

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Mauricio Funes (Archivfoto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa/R. Escobar

Der zentralamerikanische Staat Nicaragua hat dem früheren salvadorianischen Präsidenten Mauricio Funes und seiner Familie politisches Asyl gewährt. Das teilte die Regierung der Hauptstadt Managua mit. Der 56-Jährige hatte geltend gemacht, in seiner Heimat sei sein Leben von ultrarechten Gruppen bedroht.

"Ich habe Grund anzunehmen, dass es einen Attentatsplan der extremen Rechten gegen mich gibt", schrieb Funes auf Twitter. "Deshalb habe ich um Asyl gebeten." Dies allerdings nur, um Schutz vor der Verfolgung zu erhalten, so Funes weiter. "Ich werde mich dem Prozess stellen und meine Unschuld beweisen", versicherte der Ex-Staatschef, der sein Land von 2009 bis 2014 regierte.

Schwere Vorwürfe

In El Salvador wird gegen Funes wegen illegaler Bereicherung und Geldwäsche ermittelt. Unter anderem konnte er die Herkunft von mehr als 700.000 US-Dollar auf seinen Konten nicht erklären. Zuletzt wurden eine Reihe von Büros und Wohnungen von Funes und einem seiner Vertrauten durchsucht.

Er halte sich bereits seit über drei Monaten aus beruflichen Gründen in Nicaragua auf, gab Funes an. Der frühere Journalist war der erste linke Präsident nach dem Bürgerkrieg (1980-1992) in El Salvador. Noch immer ist das lateinamerikanische Land tief gepalten. Es wird derzeit von Funes' Partei FMLN (Frente Farabundo Martí para la Liberación Nacional) regiert, die aus den linken Guerillagruppen hervorging. Regelmäßig gibt es Berichte über rechtsextreme Todesschwadronen, die Selbstjustiz üben.

wa/kle (dpa, afp, ap)