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Universität Konstanz

13. August 2010

Klein, jung, provinziell? Stimmt. Die rund 10.000 Studierenden der Campus-Universität Konstanz wissen es zu schätzen: Kleine Seminare fördern die Diskussionslust, und die 24-Stunden-Bibliothek öffnet den Geist.

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Die Universität Konstanz (Foto: AP)
Die Universität KonstanzBild: AP

Ein bisschen mitmischen unter den Großen wollte die Konstanzer Universität schon immer - insgeheim haben die Professoren die Uni von Beginn an "Klein-Harvard am Bodensee" genannt, allerdings nicht ohne ein Schmunzeln. Denn weder mit dem millionenschweren Budget noch mit dem Ruf Harvards kann Konstanz mithalten.

"Klein-Harvard am Bodensee"

Trotzdem haben die Konstanzer Professoren und Forscher einigen Grund, stolz auf ihre kleine Campus-Uni zu sein. Sie liegt auf dem Berg zwischen Wald und Wiesen und sieht in ihrem 1960er-Jahre-Look manchmal ein bisschen aus wie ein großer, bunter Spielplatz. Modern wollte man sein, als eine Handvoll visionärer Professoren 1966 die "Reform-Uni" gründeten. Nicht nur das Forschungskonzept sollte anders und offener sein als in den traditionellen Universitäten, auch in den Gebäuden sollte sich das neue Konstanzer Konzept widerspiegeln.

Offene Türen und offene Ohren

Zwar tropft es im Winter manchmal in dem einen oder anderen Seminarraum unerklärlicherweise von der Decke, und die farbliche Gestaltung der Architektur erzählt von einer Baumode, die kräftige, bunte Farben liebte. Von der Struktur her ist Konstanz jedoch moderner denn je. Das Konzept von kleinen Seminaren, offenen Türen und Ohren bei Professoren und einem Campus als Treffpunkt aller Fachrichtungen ist aufgegangen.

Seit 2007 gehört die Universität Konstanz zum erlesenen Kreis der neun Eliteuniversitäten Deutschlands. Die damit verbundene Finanzspritze für die Forschung plus kräftige Einnahmen aus den Studiengebühren – 500 Euro pro Semester – machen das Studieren in Konstanz angenehm: Neue Kolloquien, mehr Stellen für Doktoranden und sehr gute Möglichkeiten, als Nebenverdienst eine der vielen Stellen als studentische Hilfskraft, als "HiWi", zu bekommen, sind die positiven Folgen.

Im Rahmen der Exzellenzinitiative hat man sich auch vorgenommen, den Frauenanteil unter den Professoren zu erhöhen. Das Zentrum für wissenschaftlichen Nachwuchs wurde bereits ausgebaut. Besonders wichtig ist den Konstanzern die intensive Zusammenarbeit zwischen jungen Nachwuchsgruppenleitern und renommierten Gastwissenschaftlern aus dem In- und Ausland.

Herzstück Bibliothek

Das Herzstück der Universität Konstanz ist die Bibliothek. Sie liegt im Zentrum der Campus-Uni und gehört zu den am besten ausgestatteten Präsenz-Bibliotheken Deutschlands. Der große Vorteil: Statt sich mühsam mittels Computer-Katalog die Bücher zu bestellen, geht man in Konstanz einfach zum Regal und findet dort sämtliche Bücher zu den gesuchten Themen – und das ganze 24 Stunden am Tag. Wer lieber zu Hause lernt, kann sich im Rechenzentrum anmelden und vom eigenen Computer aus auf sämtliche Kataloge, Zeitschriften und Datenbanken zugreifen.
Dieser Service hat der Konstanzer Unibibliothek 2010 die begehrte Auszeichnung "Beste Bibliothek des Jahres" verschafft. Der Titel wird jährlich unter anderem vom Deutschen Bibliotheksverband vergeben.

Zur Prüfungszeit ist jedoch die Uni selbst "the place to be". Irgendwo im Wirrwarr des verschachtelten Campus kann man es sich gemütlich einrichten und die Gedanken beim Nachdenken über wissenschaftliche Theorien über den Bodensee schweifen lassen. Der Innenhof der Uni dient außerdem als erweiterter, inoffizieller Seminarraum: Hier diskutieren die Studierenden bei Kaffee oder Tee ihre Seminararbeiten oder tauschen einfach nur den neusten Uni-Tratsch aus.

Der Campus der Universität Konstanz (Foto: picture-alliance / HB-Verlag)
Der Campus der UniversitätBild: picture-alliance / HB Verlag


Autorin: Elena Singer
Redaktion: Stephanie A. Hiller