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EM als Ziel, Olympia im Hinterkopf

26. Mai 2016

Drei Neulinge konkurrieren bei Bundestrainer Joachim Löw um einen Platz im EM-Kader. Falls es für Joshua Kimmich, Julian Weigl oder Julian Brandt nicht klappt, würden sie ein neues sportliches Ziel anpeilen.

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Schweiz DFB-Pressekonferenz Julian Weigl und Joshua Kimmich in Ascona
Bild: Getty Images/AFP/P. Stollarz

Vor nicht einmal einer Woche standen sie sich noch im DFB-Pokalfinale als Kontrahenten gegenüber. Jetzt schwitzen sie gemeinsam im Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft. Joshua Kimmich vom FC Bayern München und Julian Weigl von Liga-Konkurrent Borussia Dortmund zählen zum vorläufigen EM-Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw. Auf ihrer ersten Pressekonferenz für den DFB machten beide klar, unbedingt mit zur Europameisterschaft nach Frankreich fahren zu wollen. Den endgültigen Kader gibt Löw am 31. Mai bekannt. Allerdings muss er noch vier Kandidaten streichen.

Falls es mit der EM nicht klappen sollte, haben beide Youngster noch eine anderes Turnier im Hinterkopf. "Die Olympischen Spiele sind schon eine Option. Wenn es mit der EM nicht klappen sollte, würde ich gerne daran teilnehmen", sagte der 21 Jahre alte Kimmich. Erstmals seit 1988 konnten sich Deutschlands U21-Junioren wieder für das olympische Fußballturnier im August qualifizieren. Nach der Berufung in den vorläufigen EM-Kader liegt der Fokus der beiden Debütanten aber ganz auf der Aufnahme in das endgültige 23-Mann-Aufgebot. "Die EM ist ein großer Traum", sagte der 20-jährige Weigl. Kimmich sprach sogar von einem "Riesentraum für uns alle."

Debüt im DFB-Dress am Sonntag?

Die Chance wirklich zum Aufgebot der EM-Mannschaft zu gehören ist gar nicht so gering, denn die etablierten Spieler Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Marco Reus, Mario Götze und Mats Hummels sind angeschlagen. Alle werden wohl rechtzeitig für den Turnierstart fit werden, doch Löw muss Alternativpläne entwerfen, in denen auch Kimmich, Weigl und der Leverkusener Julian Brandt sowie der bereits mit einem Länderspiel belohnte Leroy Sané vom FC Schalke eine Rolle spielen. "Wenn man es soweit geschafft hat, will man auch endgültig dabei sein. Jeder gibt im Training Vollgas und möchte zeigen, was er drauf hat", sagte der vielseitig einsetzbare Kimmich. "Jeder hat die Chance, sich hier zu zeigen", ergänzte Weigl. Im Trainingsstadion gewährte Löw erste Einblicke in seine taktischen Überlegungen. So stellte er Kimmich und Weigl bei einer Übung als Vertreter von Khedira und Emre Can ins zentrale Mittelfeld. "Sie haben eine große Ruhe und Sicherheit am Ball", lobte der Bundestrainer. Am Sonntag in Augsburg (ab 17:45 Uhr MESZ im DW-Livestream) könnten beide im Test gegen die Slowakei ihr Länderspieldebüt feiern, auch wenn Kimmich ein wenig schüchtern verriet: "Mit Herrn Löw habe ich mich noch nicht unterhalten. Ich werde sehen, wo er mich aufstellt und sieht."

Leroy Sané von Bundesligist FC Schalke 04 hat bereits ein Länderspiel absolviert. (Foto: Getty Images)
Leroy Sané von Bundesligist FC Schalke 04 hat bereits ein Länderspiel absolviertBild: Getty Images/Bongarts/M. Hangst

Spieler können "auf diesem Niveau mithalten"

Kimmich und Weigl betonten beide, dass sie dem anderen die EM-Teilnahme von Herzen gönnen. "Da wir beide auf der gleichen Position spielen, sind wir schon Konkurrenten. Aber das spielt keine Rolle. Wir genießen die Zeit und hoffen, dass wir beide in Frankreich dabei sein werden", sagte Weigl. Löw hatte zuvor berichtet, dass in der Woche bis zur endgültigen Kader-Nominierung alle Spieler die Chance bekommen, sich zu präsentieren. Einen potenziellen Streichkandidaten habe er noch nicht im Kopf. Auch die jungen Spieler seien "allemal in der Lage, auf diesem Niveau mitzuhalten".

tk/pg (sid, dpa)